Workshop: Cabral ka Muri – Körper in Bewegung mit Welket Bungué und Lucas Rehnman

Welket Bungué, Kussa Productions © 2021, Foto: Inês Subtil
Welket Bungué, Kussa Productions © 2021, Foto: Inês Subtil

Freitag, 16.12.: 16-19h
Samstag, 17.12.: 10-13h und 14-18h

Der englischsprachige Workshop findet im Rahmen der Ausstellung There Is Always Dance In Abundance von Filipa César und Diana McCarty statt, die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt, deshalb wird um Anmeldung unter welcome@gfzk.de gebeten.

Der zweitägige Workshop von Welket Bungué und Lucas Rehnman handelt von Körpern in Bewegung und lädt zur Begegnung und Dialog ein. Ausgehend von ihrer Beschäftigung mit den anti-kolonialen Befreiungskämpfen in Guinea-Bissau und dem Vermächtnis von Amílcar Cabral, der eine zentrale Figur in diesen Kämpfen war, beginnt der Workshop mit einer Lecture-Performance. In den darauf folgenden Körperübungen, Filmvorführungen und Gesprächen geht es darum, wie wir uns in der gebauten und sozialen Umgebung, in der wir leben, wahrnehmen, wie wir auf Dinge und aufeinander blicken. Der Workshop setzt sich mit Erfahrungen auseinander, die unsere Denkweise und unser Verhalten beeinflussen. Die Übungen helfen dabei, Erinnerungen und Wissen zu aktivieren und neue Erzählungen zu schaffen.

„Das Recht zu erzählen ist das Recht, eine bewusste und aktive Rolle in einer Erzählung einzunehmen. Es ist zentral, Geschichte nicht nur zu erleben, sondern zu schreiben. Sich in die Welt einzuschreiben. Mein Name ist Welket Bungué, ich wurde in dem kleinen Dorf Xitole in Guinea-Bissau geboren und gehöre der Balanta-Volksgruppe an. Als Kleinkind zog ich mit meiner Familie nach Portugal und wuchs in Lissabon auf. Später ging ich nach Brasilien, um darstellende Kunst zu studieren. In 2020 spielte ich in Burhan Qurbanis Film Berlin Alexanderplatz die Rolle von Franz Biberkopf. So bin ich nach Berlin gekommen. Diese Bewegungen und Lebensumstände formten aus mir einen Körper im Transit. Aus dem politischen Bewusstsein eine afrikanischen Europäers heraus möchte ich den Begriff des Randständigen neu definieren.“

Welket Bungué ist ein transdisziplinärer Künstler. Er hat Schauspiel (ESTC / Lissabon) und Performance (UniRio / Brasilien) studiert und ist Mitbegründer der Produktionsfirma KUSSA. Seine Filme sind in der Sammlung des Arsenal – Instituts für Film und Videokunst (Berlin) und auf zahlreichen internationalen Filmfestivals vertreten, darunter auf der Berlinale, dem ABFF (USA), Africlap (Frankreich), Zanzibar Intl. Film Fest., Afrikamera (Berlin), BFI London und Sheffield DocFest (UK), IndieLisboa, DocLisboa, Fest. Intl. de Cinema do Rio de Janeiro oder dem Stockholm Dansfilmfestival. Er führte Regie in den Kurzfilmen „Calling Cabral“ (2022), „Mudança“ (2020), „Intervenção Jah“ (2019), „I Am Not Pilatus“ (2019), „Arriaga“ (2019) und „Bastien“ (2016). Im Juni 2022 veröffentlichte er sein erstes Buch „Corpo Periférico“, welches ein autobiografischer Essay über die Produktion von Autorenfilmen ist. Darin stellt er das Konzept des „selbstdarstellenden Kinos“ vor.

Lucas Rehnman betreibt künstlerische Forschung und realisiert kuratorische Projekte. Er wurde in São Paulo geboren, studierte Arts in Public Spheres (édhéa / Sierre, Schweiz) und lebt in Berlin. Seine zeichnerischen und konzeptuellen Arbeiten befassen sich mit der Rolle von mündlicher und schriftlicher Überlieferung in dekolonialen Bewegungen und in Demokratisierungsprozessen. Seit 2020 forscht er zu den Auswirkungen der Zusammenarbeit zwischen Ländern des globalen Ostens und Südens während des Kalten Krieges und zum Vermächtnis der Moderne in Guinea-Bissau, Tansania und Brasilien. Gemeinsam mit Kristin Bethge, Welket Bungué und Filipa César ist er an dem fortlaufenden, künstlerischen Rechercheprojekt Aura Cabral beteiligt.

Der Workshop findet im Rahmen des Ausstellungsprojekts There Is Always Dance In Abundance. Mit freundlicher Unterstützung der Europas Zukunft gUG, der Stiftung Kunstfonds, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Bundeszentrale für Politische Bildung. Die Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig wird durch den Förderkreis der GfZK Leipzig, die Stadt Leipzig und das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Sie wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.

AURA CABRAL ist ein Gemeinschaftsprojekt von Filipa César, Kristin Bethge, Lucas Rehnman und Welket Bungué und wird ermöglicht durch das Sonderstipendium INITIAL 2, gefördert von der Akademie der Künste, Berlin, mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR.

Das Projekt ist gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung

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