Eröffnung der Ausstellung A Flower Garden of All Kinds of Loveliness Without Sorrow von Christian Nyampeta
Der Titel ist einem der ersten niederländischen Wörterbücher Een bloemhof van allerley lie ijkheyd sonder verdriet entlehnt, das Adriaan Koerbagh – ein holländischer Philosoph und Kritiker – 1668 veröffentlichte. Trotz einiger Widersprüche im Buch, zielte die Publikation Koerbaghs darauf ab, die Sprache der Kirche und des Staates zu entschlüsseln und gegen die kulturelle Ungerechtigkeit, die durch die Verzerrung des religiösen und klerikalen Sinngehalts entstand, anzugehen.
Ausgehend von der Geschichte um Adriaan Koerbagh und seiner aufklärerischen Praxis, widmet sich Nyampetas A Flower Garden in der GfZK den bedeutungsstiftenden Mechanismen von Sprache und Erzählung, Prozessen der Übersetzung sowie kulturellen Gewaltakten.
Das Projekt setzt sich aus 3 Formaten zusammen: einer Ausstellung, die Arbeiten des Künstlers, welche die Geschichten und Fiktionen der ehemaligen europäischen Kolonien im heutigen Kongo und Ruanda (das zwischen 1884 und 1916 Teil Deutsch-Ostafrikas war) in den Blick nehmen, präsentiert; einem Skriptorium, in dem eine Leipziger Arbeitsgruppe die englischen und deutschen Übersetzungen des ruandischen Philosophen Isaïe Nzeyimana diskutiert und kommentiert, und einem Veranstaltungsprogramm.
Mit freundlicher Unterstützung von: Alpha 2000, Europas Zukunft gUG, mondriaan fonds, Förderkreis der GfZK.