Inklusion gilt als eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe unserer Zeit. Dabei benennt der Begriff selbst das Problem, nämlich dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Sexualität, Religion, mentaler oder körperlicher Verfassung im gesellschaftlichen Außen verortet sind. Sie werden von derselben „Mehrheit“ ausgeschlossen, die sie dann – nach ihren eigenen Wertvorstellungen und Regeln – wieder einschließen will.
Viele Menschen mit Behinderung sehen weder in sich noch in der Gesellschaft ein Problem. Soweit sie können, nehmen sie am gesellschaftlichen Leben teil und haben eigene Vorstellungen davon, wie gutes Zusammenleben aussehen könnte. Nur werden sie selten danach gefragt. Ihr Wissen über Barrieren im Alltag und über die Gewalt der gesellschaftlichen Erwartung, dass Menschen sich anpassen und (unter allen Umständen) „funktionieren“ müssen, bleibt für die Mehrheit ihrer Mitmenschen unsichtbar.
einfach machen setzt auf das Interesse von Menschen, die unterschiedliche Wahrnehmungen der Welt und unterschiedliche Bedürfnisse im Umgang miteinander kennenlernen möchten. Das Ausstellungsprojekt entsteht in einem kollektiven Prozess, an dem Menschen mit und ohne Behinderung teilnehmen. Neben künstlerischen Arbeiten beinhaltet es auch die Ergebnisse aus dem Inklusionsseminar der Illustrationsklasse an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Im Ausstellungsraum werden Bereiche der Aktivität und der Erholung eingerichtet. In einem Atelierraum innerhalb der Ausstellung können Interessierte künstlerische Techniken und Materialien kennenlernen, ausprobieren und ihre Fertigkeiten verfeinern. Der Raum ist mit Arbeitsplätzen für unterschiedliche körperliche Bedürfnisse ausgestattet. Dieser gemeinschaftliche und öffentlich zugängliche Atelierraum soll dauerhaft in der GfZK fortbestehen.