Kunstpreis Europas Zukunft

Der Kunstpreis Europas Zukunft wird seit 2003 jährlich vergeben. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde von Matthias Brühl in Zusammenarbeit mit der GfZK ins Leben gerufen. Fünf Fachleute werden um jeweils drei Vorschläge gebeten, die Entscheidung für den/die Preisträger_in trifft eine für drei Jahre berufene Jury. Der Preis ist mit einer Ausstellung in der GfZK verbunden.

2022 erhielten Filipa César und Diana McCarty die Auszeichung. Gemeinsam mit Valentina Desideri, Denise Ferreira da Silva, Mark Waschke und Studierenden der Merz Akademie entwickelten sie den Film There Is Always Dance In Abudance und die gleichnamige Ausstellung.

Der Glaube an unbegrenztes Wachstum trägt dazu bei, dass sich unsere Ressourcen und die des Planeten erschöpfen. Wenn wir daran festhalten, setzen wir uns über Rechte und Bedürfnisse anderer hinweg und produzieren Diskriminierung, Ausschluss und Ungleichheit. Und während wir danach streben, immer mehr zu produzieren und zu besitzen, verlieren wir die Fähigkeit, Zusammenleben anders zu denken.

Mit dokumentarischen und spekulativen Mitteln entwirft der Film There Is Always Dance in Abundance eine „Ökologie der Vielen“, die auf der Annahme basiert, dass genug Lebensraum und Ressourcen für alle da sind, wenn sie respektvoll genutzt werden. Die Protagonist:innen begeben sich auf eine „Zeitreise“, erkunden vorhandenes Wissen und experimentieren mit neuen Formen des Erkenntnisgewinns. Sie tragen Sehgeräte und Overalls, die mit Blättern, Federn und Beatmungsschläuchen ausgestattet sind, und erkunden ihre Umwelt, beobachten Tiere und Pflanzen, die Widerstandsfähigkeit von Körpern und Materialien. In verschiedenen Übungen lernen sie ihre Sinne zu schärfen, ihre Grenzen und Verwundbarkeit zu erforschen.

Im Gespräch mit Theoretiker:innen und Gewerkschafter:innen diskutieren sie den historischen, aktuellen und zukünftigen Stellenwert von Arbeit, beschäftigen sich mit der Entstehung von Eigentum und den Kämpfen für Gleichberechtigung und Gemeingut. In der filmischen Erzählung spielen Verbundenheit, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle.

There Is Always Dance in Abundance wurde als Teil einer raumgreifenden Installation präsentiert, in der Workshops, Tauschbörsen und Diskussionen stattfanden.

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