Atelierbesuch: Andrėja Šaltytė

Der Förderkreis besuchte die Künstlerin Andrėja Šaltytė in ihrem Atelier in Leipzig.

Das zentrale Thema im Werk von Andrėja Šaltytė ist die Sprache. In ihrem Filmprojekt „Du sprichst, doch die Sprache gehört dir nicht“ (2018-2022) beschäftigt sie sich mit der Sprachpolitik in der Ukraine nach den Maidan-Protesten.

Dabei begleitet sie die Frage, welche Sprache in welchen Räumen gesprochen werden darf und wer darüber bestimmt. Die Arbeit entstand zeitgleich zur Kontroverse um das sogenannte Sprachgesetz „Über die Funktion der ukrainischen Sprache als Amtssprache“ im Jahr 2019. Ihre Arbeit zeigt alltägliche Situationen, in denen Sprache dem zwischenmenschlichen Austausch dient und weniger den äußeren politischen Prozessen unterworfen ist. Mit einem Lied aus ukrainischen und russischen Schimpfwörtern, welches der Komponist Alexei Schmurak eigens für das Projekt komponierte, bewegt sich der Film zwischen freier Meinungsäußerung und Selbstzensur sowie zwischen Ernsthaftigkeit und Komik.

Andrėja Šaltytė (geb. 1988, Vilnius) lebt und arbeitet in Leipzig. Sie studierte Malerei an der Kunstakademie Vilnius und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 2018-2021 war sie Meisterschülerin in der Klasse „Expanded Cinema“ bei Clemens von Wedemeyer. Ihre Arbeiten wurden u.a. in einer Einzelausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig (2019) und im Cinema Camp „Imperfect cinema“ (2018) gezeigt. 2021 wurde sie mit dem Bundespreis für Kunststudent:innen ausgezeichnet.

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