Die Erscheinungsform von Dingen, Lebewesen und Identitäten verändert sich je nachdem, von wem und wo aus sie betrachtet werden. Für individuelle und gesellschaftliche Lebensmodelle spielt die Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten eine genauso wichtige Rolle, wie die Konstruktion von Unterschieden. Entlang von ähnlichen oder abweichenden Merkmalen wird Zugehörigkeit und Abgrenzung definiert. Der damit zum Teil einhergehenden Verdrängung von Vielfalt und Gleichberechtigung tritt training, der zweite Teil in der Reihe Travestie für Fortgeschrittene, mit unterschiedlichen Angeboten entgegen. Besucher*innen betreten Szenarien. Installationen werden zur Bühne und Produktionsstätte von Theater und Film. training ist eine Einladung zum Erproben eigener Grenzen und Möglichkeiten auf der Suche nach einem Möglichkeitsraum jenseits von Norm.
Travestie für Fortgeschrittene wurde im aktuellen Kontext von Zuwanderungsdebatten, Übergriffen auf Frauen, Migrant*Innen und Homosexuelle konzipiert. Es setzt sich mit „Normalität“ und Diskursen von Mehrheit und Minderheit auseinander, um statische Denkbilder zu dynamisieren.