Für den 1943 geborenen Künstler Hans Brosch ist das Jahr 1979 biografisch einschneidend: Er verließ die DDR und siedelte nach West-Berlin über. Als ungegenständlich arbeitender Maler und Grafiker tauchte er in der offiziellen Kunst der DDR nicht auf. Auf der 9. Biennale Junger Kunst 1975 in Paris erregte Hans Brosch hingegen Aufmerksamkeit, weil sich seine Position von der Mehrheit der Kunstszene in der DDR unterschied. Der ›paradoxe geografische Entstehungsort‹ seines Werkes, wie Werner Spies meinte, wurde gewissermaßen Teil der positiven Rezeption. Ermutigt vom Interesse der Presse sowie der Galeristen- und Sammlerszene an seiner Arbeit zog Brosch nach Westberlin. Er wechselte damit nicht nur den Ort, sondern auch das Gesellschaftssystem. Nachdem seine Arbeit zunächst zwischen die ideologischen Fronten des Kalten Kriegs geraten war, rieb sie sich wenig später am westlichen Kunstmarkt. Nach ersten künstlerischen Erfolgen wurde es Mitte der 1980er Jahre wieder still um Hans Brosch. Seine Position rückte in den Hintergrund des öffentlichen Interesses.
Die Unterstützung von privaten Förderern und Freunden erlaubte es Hans Brosch bereits in der DDR einer Malerei ohne Auftrag nachzugehen und Anerkennung als Künstler zu erhalten. Jahrzehnte später ist es erneut einer privaten Initiative zu verdanken, dass Ausstellung und Katalog zustande kommen. Der Freundeskreis Hans Brosch, von Achim König in Deidesheim gegründet, setzt sich für den Künstler und die Verbreitung seines Werkes ein.
Der Flyer (Vorderseite, Rückseite) wurde von Kay Bachmann gestaltet.
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