RAUM 107: Arthur Zalewski

Zufall, Überformung, Dekonstruktion, das Imperfekte, Identitätsfragen – das sind nur einige Begriffe, die man mit Arthur Zalewskis Arbeiten verbinden kann. Zalewski setzt sich mit der materiellen Realität und Identität von Orten auseinander. Obwohl er seine fotografischen Motive im Alltäglichen findet, geben sie wenig Informationen über Ort und Zeit. Zalewski anonymisiert die potenzielle Identität von Orten und suggeriert damit eine Austauschbarkeit bzw. Gesichtslosigkeit.
Die Motive in seinen Fotografien verlieren aufgrund des hohen Abstraktionsgrades und der kontextuellen Isolierung ihre Ausgangsreferenz. Zalewski geht spielerisch mit der Zersetzung der abstrahierten Objekte um. Seine Werke zeigen die Unmöglichkeit, Realität zu erfassen beziehungsweise abzubilden. Das entleerte fotografische Motiv findet eine neue Bedeutung im spielerischen Zusammenhang mit anderen Objekten. Das Prinzip des Zufalls ist ihm dabei wichtig. Bestimmte Elemente, etwa die Form, das Material und die Textur, benutzt er als Ausgangspunkte für seine Installationen, Skulpturen oder Architekturkonstruktionen. Mitunter taucht eine Nähe zum Design auf. Die Objekte sind nicht bis zur Perfektion getrieben und stellen in ihrer Unfertigkeit durchaus auch eine Kritik am Kult der Oberflächen dar.

Arthur Zalewski wurde 1971 in Kędzierzyn-Koźle (Polen) geboren. Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Astrid Klein und Prof. Joachim Brohm.

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