An vorbestimmte Lebenszyklen – Life Cycles – glauben auch am Ende des 20. Jahrhunderts viele Menschen. Einen Konsens darüber, wie viele dieser Art wir durchleben, gibt es nicht. Die Antworten darauf sind so vielfältig wie die Theorien, die den Allgemeinplatz speisen – etwa die Naturwissenschaften und Astrologie. Wenngleich sich der Glaube an verschiedene Lebensabschnitte beharrlich hält, versuchen wir das Leben künstlich zu verlängern und dem Altern mit medizinischen Mitteln vorzubeugen. Der Phase der Jugend scheint das Streben aller zu gelten. Mit den ausgestellten Arbeiten stellt Lynne Cooke (Dia Center for the Arts, New York) ein breites Spektrum künstlerischer Positionen vor, die sich mit den Moralvorstellungen und Wertesystemen der Gesellschaft auseinandersetzen. Die immerwährende Faszination und der weitverbreitete Glaube an das Leben bestimmende Kreisläufe wird thematisiert und zur Disposition gestellt. Neue Sichtweisen, kritische Einblicke und ironische Brüche werden von den Künstlern angeboten, die sich in ihrer Arbeit sowohl unterschiedlichster Medien wie auch Klischees bedienen.
Life Cycles
bis 05. Dezember 1999
Mit
Caroline Broadhead, Glenn Ligon, Sharon Lockhart, Ken Lum, Tracey Moffatt, Juan Munoz, Fiona Tan, Arturo Herrera, Roni Horn, William Kentridge und Tony Oursler
Kuratiert von
Lynne Cooke