Bewußtes Unvermögen – Das Archiv Gabriele Stötzer zeigt die künstlerische Praxis Stötzers im Kontext der DDR in den 1980er Jahren. Die Künstlerin selbst hat umfangreiches dokumentarisches Material gesammelt, das ihre zumeist kollektive Praxis in Künstlerinnen-Gruppen oder mit Protagonist*innen einer Kulturszene, die sich in Abgrenzung zur offiziellen Kulturpolitik der DDR herausbildet, in den gesellschaftlichen Zusammenhang einbettet.
In der GfZK ist für den Zeitraum von einem Jahr ein begehbares Archiv installiert. Das Archiv Stötzer ist als ein Ausstellungs-, Forschungs- und Vermittlungsraum angelegt. Verschiedene gesellschaftliche Akteure sind eingeladen, die unterschiedlichen Aspekte des Archivs zu erkunden und die Bedeutung der Tätigkeit Stötzers für die Gegenwart zu diskutieren. Das Archiv wandelt sich und eröffnet fortlaufend neue Perspektiven auf die Gestaltung von sozialen und künstlerischen Handlungsräumen in der jüngeren Vergangenheit wie auch in der aktuellen Gegenwart. Der Titel Bewußtes Unvermögen – ein Zitat Stötzers – verweist dabei auf die strategische Unterwanderung von gesellschaftlichen und künstlerischen Normen.
Die Künstlerin Paula Gehrmann entwickelt für das Archiv Stötzer, ausgehend von ihrer eigenen künstlerischen Praxis Rauminstallationen, die sowohl das Wirken Stötzers als auch die Konzeption des Archivs kommentieren und erweitern. Die Auswahl des gezeigten Materials verändert sich in drei großen Schritten. Der jeweilige Fokus nimmt Bezug zu den parallel laufenden Wechselausstellungen im Neubau der GfZK.
Der erste Teil, der parallel zur Ausstellung anarchive läuft, beschäftigt sich entlang der Praxis und Rezeption Stötzers mit dem Wesen von Archiven und der damit verbundenen Erinnerungskultur.
Kooperationspartner: Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Leipzig.