Christian Nyampeta: A Flower Garden of All Kinds of Loveliness Without Sorrow

A Flower Garden of All Kinds of Loveliness Without Sorrow ist Christian Nyampetas erste Einzelpräsentation in Deutschland.

Der Titel ist einem der ersten niederländischen Wörterbücher Een bloemhof van allerley lie ijkheyd sonder verdriet entlehnt, das Adriaan Koerbagh – ein holländischer Philosoph und Kritiker – 1668 veröffentlichte. Trotz einiger Widersprüche im Buch, zielte die Publikation Koerbaghs darauf ab, die Sprache der Kirche und des Staates zu entschlüsseln und gegen die kulturelle Ungerechtigkeit, die durch die Verzerrung des religiösen und klerikalen Sinngehalts entstand, anzugehen. Aufgrund seiner Schrift lebte Koerbagh zunächst im Exil und starb später in einem Amsterdamer Gefängnis.

Ausgehend von der Geschichte um Adriaan Koerbagh und seiner aufklärerischen Praxis, widmet sich Nyampetas A Flower Garden in der GfZK den bedeutungsstiftenden Mechanismen von Sprache und Erzählung, Prozessen der Übersetzung sowie kulturellen Gewaltakten. Das Projekt setzt sich aus 3 Formaten zusammen: einer Ausstellung, einem Skriptorium, und einem Veranstaltungsprogramm.

Die Ausstellung präsentiert Arbeiten des Künstlers, die Geschichten und Fiktionen der ehemaligen europäischen Kolonien im heutigen Kongo und Ruanda (das zwischen 1884 und 1916 Teil Deutsch-Ostafrikas war) in den Blick nehmen. Die in der Ausstellung gezeigten Skulpturen sind in einer Zusammenarbeit mit Studierenden und Mitarbeiter*innen der Nyundo Kunstschule in Ruanda im Rahmen eines Seminars zu den Themen Monument und Zeugenschaft entstanden. Anlässlich dessen, dass 2019 sich der Genozid in Ruanda gegen die Tutsi zum 25. Mal jährt, widmet Nyampeta diese Skulpturen ruandischen und deutschen Individuen, die wegen ihres Glaubens, ihrer Ideen oder ihres Verhaltens zu Unrecht verfolgt wurden.

In dem Skriptorium — ein Ort des Schreibens — diskutiert und kommentiert eine Leipziger Arbeitsgruppe die englischen und deutschen Übersetzungen des ruandischen Philosophen Isaïe Nzeyimana.

Ein Veranstaltungsprogramm lädt zu Exkursionen und Filmvorführungen ein, die einen Fokus auf die deutsche Kolonie des heutigen Ruanda sowie auf das Erbe der Kolonialzeit in Leipzig werfen.

Das Projekt A Flower Garden of All Kinds of Loveliness Without Sorrow an der GfZK ist Teil eines Programms von Ausstellungen, Filmvorführungen und Performances, das unter demselben Namen auch in Amsterdam, Mechelen, Kigali, London und New York stattfindet.

Mit freundlicher Unterstützung von

Alpha 2000, Europas Zukunft gUG, mondriaan fonds, Förderkreis der GfZK. Die Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig wird durch den Förderkreis der GfZK Leipzig, die Stadt Leipzig und das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Sie wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.

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