Pablo Helguera: Die Wohltemperierte Exposition

Die „Wohltemperierte Exposition” ist als Serie von experimentellen Workshops in verschiedenen Städten performt worden.

Die › Die Wohltemperierte Exposition‹ ist ein performatives Projekt, das nach Johann Sebastian Bachs ›Das Wohltemperierte Klavier‹ strukturiert ist. Dieses 1722 in Leipzig geschaffene Werk ist eine Sammlung von Übungsstücken für Tasteninstrumente und war ursprünglich als pädagogisches Lehrbuch „zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio schon habil seyenden besonderem Zeitvertreib“ gedacht. Heute wird es als eines der grundlegenden Werke moderner westlicher Musik angesehen. Helgueras Projekt ist bemüht, Bachs ursprüngliche pädagogische Absicht zu erhalten und gleichzeitig seine komplexen kompositorischen Formeln in die Praxis der Performance-Kunst zu „übersetzen“, wie wir sie heute verstehen: sprachbasierte Partituren, Kompositionsstrukturen, Bewegungen und Konzepte. Die ›Die Wohltemperierte Exposition‹ ist als Serie von experimentellen Workshops in verschiedenen Städten performt worden, beispielsweise in Havana bei der Havana Biennale, in New York oder in Mexico City, und beschließt nun ihren Weg in Leipzig. Helguera wird auf die Entwicklung des Projekts zurückschauen und sowohl auf dessen Leipziger Wurzeln als auch auf Rhetorik und Reden bei den historischen Montagsdemonstrationen in der Stadt eingehen. Indem der Vortrag auch Projekte anderer Künstler thematisiert, soll er dem Leipziger Publikum die ›Die Wohltemperierte Exposition‹ vorstellen und um Interesse und Unterstützung für eine mögliche Umsetzung in Leipzig werben. Pablo Helguera, geboren 1971 in Mexico City, lebt in New York. Er arbeitet an einer Vielzahl von Themen, von Geschichte und Pädagogik über Soziolinguistik und Ethnografie bis hin zu Gedächtnis und sozialem Engagement. Helgueras hauptberufliche Tätigkeit als Pädagoge und Leiter des Education-Departments am MoMA überschneidet sich gewöhnlich mit seinem künstlerischen Interesse und bewirkt, dass seine Arbeiten häufig über Fragen der Interpretation, des Dialogs und der Rolle von Gegenwartskultur in einer globalen Realität reflektieren. Die › Die Wohltemperierte Exposition‹ ist Teil von Joanna Warszas Serie ›Performative Democracy‹ im Rahmen der Projekt-Reihe ›Responsive Subjects‹ der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. ›Performative Democracy‹ ist Teil des Projekts Responsive Subjects, in dessen Rahmen die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig u. a. mit James Langdon (Birmingham), Joanna Warsza (Warschau/Berlin) und Kateřina Šedá (Brno) kooperiert.

Mit freundlicher Unterstützung von dem   Förderkreis der GfZK Leipzig.

Weiterführende Beiträge

Mit freundlicher Unterstützung von

Kulturstiftung des Bundeslogo-2british-council
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