Julia Born: Title of the Show

Mit dem Designer Laurenz Brunner hat Julia Born für die GfZK eine raumgreifende Installation konzipiert, die der Frage nach Grafikdesign im Kunstkontext bzw. seiner Rekontextualisierung aus verschiedenen Projektzusammenhängen nachgeht. Eine Auswahl von Auftragsarbeiten und freien Projekten (Schrift- und Zahlenexperimente, Sprachspiele, Performance- und Modeprojekte, Bücher, Poster bis hin zur Briefmarke) wird in Form überdimensionaler Buchseiten an den Galeriewänden präsentiert.

Fotografiert von Johannes Schwartz übersetzt Born die in ein übergroßes Modell transformierte Galerie in den Katalog zurück, wobei sich die Maßstäblichkeit erneut ändert. Diese Skalierung in zwei Richtungen schärft die Wahrnehmung für den Ausstellungs- und Buchraum gleichermaßen. Ausstellung und Katalog, üblicherweise in erster Linie Vermittlungsinstrumente für nicht von der Gestalterin entwickelte Inhalte, werden nun selbst zum Thema des Projekts. Sie sind aufeinander bezogen und nicht mehr voneinander trennbar. Der von Born genutzte Titel – Title of the Show – fungiert als Platzhalter für einen noch nicht bestimmten Inhalt, der sich jedoch während der Arbeit an der Ausstellung konkretisiert. Er bezieht sich damit nicht nur auf eine Gestaltungspraxis, sondern verweist auch auf die Gestaltung als Prozess.

Julia Born ist 1975 in Zürich geboren, sie lebt und arbeitet in Amsterdam. Nach dem Studium des Grafikdesigns an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam arbeitete sie als Gestalterin u.a. für das Stedelijk Museum in Amsterdam, für das Bundesamt für Kultur in Bern, für Casco/Office for Art, Design and Theory in Utrecht und für das Metropolis M/contemporary art magazine. 2003 und 2007 gewann Born den Eidgenössischen Design Preis, 2008 den Charlotte Köhler Prijs. Seit 2003 unterrichtet sie Grafikdesign an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Seit diesem Zeitpunkt ist sie auch Jurymitglied für Die schönsten Schweizer Bücher.

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