Utopische Gesellschaftsmodelle stehen seit den späten 1970er und frühen 1980er Jahren nicht mehr hoch im Kurs. Mit ihnen sind allerdings auch gesellschaftliche Pilotprojekte verschwunden, die einen breiten Zugang zu Kultur und Freizeit bieten wollten. Groß angelegte Grünanlagen und Schwimmbäder waren der Ausdruck eines Wunsches nach Teilhabe am öffentlichen Leben und nach Wohlstand für alle. Heute sind nur wenige dieser Plätze und Anlagen intakt, die meisten sind zu Ruinen verfallen.
Isabella Hollauf setzt mit ihrer Arbeit am Verschwinden einstiger gesellschaftlicher Utopien an. Dabei interessiert sie sich nicht nur für postkommunistische Länder, sondern auch für solche, die über Jahrzehnte stark sozialistisch geprägt waren, wie Österreich oder Schweden. In Form einer fotografischen Spurensuche verfolgt sie die manifesten Veränderungen in den Wertvorstellungen, zeigt den einstigen utopischen Anspruch und die triste Realität der Gegenwart.