Aurora Digitalis ist ein Screening-Lehrformat, das sich zeitbasierten digitalen Werken widmet. Darin erschaffen Künstler*innen – unter anderem mit Game Engines – alternative Welten, in denen sie Identitäten, virtuelle Körper sowie sozio-ökonomische Strukturen neu verhandeln. Sie erproben spekulative Erzählformen, untersuchen Spielmechaniken oder hinterfragen anhand von Avataren die ideologischen Grundlagen digitaler Technologien. So eröffnen sie kritische Perspektiven auf Machtstrukturen und Zukunftsentwürfe. Das Screening-Programm zeigt Filme von internationalen Künstler*innen sowie HGB-Alumni.
Aurora Digitalis II – On (Free) Will – Characters, Movement, and Dancing untersucht kritisch, wie digitale Umgebungen durch Bewegung und Tanz körperliche Autonomie, Identität und freien Willen formen. Es beleuchtet den Einfluss von prädiktiven Algorithmen, marktorientierten Technologien und Spielmechaniken auf Handlungsmacht und Entscheidungsfreiheit. Von spekulativen Erzählungen algorithmischen Kapitalismus‘ bis hin zu Momenten, in denen normative Spielumgebungen durch queere Tanzbewegungen von Avataren unterbrochen werden, zeigen die Filme, wie virtuelle Räume individuelle Freiheit fragmentieren und systemische Kontrolle über Körper und Identitäten verstärken – zugleich eröffnen sie aber auch Räume für Widerstand, Störung und die Rückeroberung von Handlungsmacht in zunehmend datengetriebenen Realitäten.
Filme von:
- 2girls1comp
- Federica Di Pietrantonio
- Harun Farocki
- Juan Covelli
- Nina Davies
Aurora Digitalis ist eine Erweiterung des wöchentlichen HGB-Kinos Aurora. Veranstaltet im Rahmen von (Un)Learning Digitalities – Programm für Praxis und Theorie des Digitalen mit Clemens von Wedemeyer (Klasse Expanded Cinema) und Eliza Goldox (Büro für Digitale Lehre) der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in Kooperation mit der GfZK.
Das Projekt wird kofinanziert durch die Europäische Union und ist mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.