Seit den 1980er-Jahren wurde in Graz die Errichtung eines Museums für Moderne und Zeitgenössische Kunst diskutiert. Zwei Anläufe waren politisch gescheitert, erst der dritte Anlauf glückte: Das Kunsthaus Graz wurde 2003 im Rahmen der Aktivitäten zur Kulturhauptstadt Europas errichtet. Man erhoffte sich städtebauliche Impulse (das Kunsthaus sollte sein Umfeld beleben) und eine weitere touristische Attraktion. Beides hat sich aufgrund der spektakulären architektonischen Setzung durch Peter Cook und Colin Fournier erfüllt. Barbara Steiner wird in ihrem Vortrag über die Entstehung des Hauses, damit verbundene Erwartungen einst und jetzt, aber auch über die Konsequenzen für das institutionelle Handeln unter aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sprechen.
Dr.in Barbara Steiner ist seit 2016 Leiterin des Kunsthauses Graz, Kuratorin und Autorin.
Steiner studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und absolvierte in Krems ein Post-Graduate Studium für Museums- und Ausstellungskuratoren im Kunstbetrieb. Sie leitete die Kunstvereine in Ludwigsburg und Wolfsburg, war Direktorin der Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig und unterrichtete jeweils mehrere Jahre an der Kunstuniversität in Linz und an der Königlichen Akademie der Künste in Kopenhagen. Bis September 2017 hatte Steiner eine Vertretungsprofessur für Kulturen des Kuratorischen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst inne.
Das Programm wird mit freundlicher Unterstützung der IKEA Stiftung realisiert.