Gespräch mit Daniel Muzyczuk, Kurator, Leiter der Abteilung für moderne Kunst im Muzeum Sztuki in Łódź (Polen), Anna Karpenko – Kuratorin der Ausstellung When the Sun Is Low – The Shadows Are Long (Belarus).
Die von Kasimir Malewitsch 1919 in Witebsk (Belarus) gegründete und geleitete UNOVIS-Bewegung wurde zu einer der einflussreichsten und revolutionärsten Kunstgruppen ihrer Zeit. UNOVIS bedeutet wörtlich „Befürworter der neuen Kunst“. Der in Minsk geborene, aber nach Polen ausgewanderte Wladislaw Strzeminksi war 1919-1921 Repräsentant von UNOVIS in Smolensk. Zu seinen Schüler:innen gehörte eine weitere berühmte belarussische Künstlerin mit Migrationshintergrund, Nadia Khodasevich-Leger, die Belarus ebenfalls auf der Suche nach einem besseren Leben zunächst in Polen und dann in Frankreich verließ.
Die Wege der Kunstmigration des frühen XX. Jahrhunderts, die transgressiven Figuren der Kunstgeschichte und ihre Strategie des Lebens und der Praxis während des Krieges können in der heutigen Realität als alltäglich angesehen werden.
Daniel Muzychuk (Lodz, Polen) und Anna Karpenko (Minsk, Belarus – Leipzig, Deutschland) werden die Themen Nationalitäten, Krieg, die Position des Zeugen und die Rolle von Nachbildern und der Theorie des Sehens von Wladislaw Strzeminski in ihren jüngsten Interpretationen durch zeitgenössische Künstler:innen diskutieren.
Rahmenprogramm zur Ausstellung When The Sun Is Low – The Shadows Are Long
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Der Eintritt ist kostenfrei.