IMPULS x gfzk: No Time Like the Present

Rivers-Sisters, Foto: Tomasz Wiech
Rivers-Sisters, Foto: Tomasz Wiech

Vor dem Hintergrund von Rechtsruck, Krieg und Klimakrise wächst der Bedarf an nützlicher Kunst – an sozial engagierter, partizipatorischer Kunst, an Kunst, die ganz direkt und praktisch eingreift. Nachdem das IMPULS Festival 2022 mit Futur2 die Welt aus der Zukunft beschrieben hat, fordern uns die aktuellen Krisen im Hier und Jetzt zu handeln. Mit dem diesjährigen Motto No Time Like the Present reagiert das Festival in Kooperation mit der GfZK auf die Gegenwart und ihre drängenden Fragestellungen. In einem vielfältigen gemeinsamen Programm aus Konzerten, Workshops, Filmen, diskursiven Formaten und künstlerischen Interventionen stehen sozial engagierte und kollektive Kunstpraktiken im Fokus, die ganz direkt in gesellschaftliche Prozesse eingreifen.

Programm

River Sisters – Der Kampf ums Wasser
15 – 17h, Workshop in englischer Sprache in der HGB Leipzig
17 – 18h, Prozession zum Fluss (Startpunkt GfZK) mit dem Otucha Chorkollektiv in englischer Sprache

Die River Sisters (Siostry Rzeki) sind ein künstlerisch-aktivistisches Kollektiv aus Polen, das frauen* dazu aufruft, den Flüssen eine Stimme zu geben und sich dem Kampf anzuschließen, der zwischen Umweltschützer*innen und Politikern, Beamten und der Hydrotechnik-Lobby stattfindet. Es ist ein Kampf für die Tierwelt, für eine Landschaft und für sauberes Wasser, das zur wertvollsten Ressource unseres Planeten wird. In diesem interaktiven Workshop und einer gemeinsamen künstlerischen Intervention rufen die beiden feministischen Kollektive Otucha und Siostry Rzeki dazu auf, unseren Flüssen und Wasserwegen eine Stimme zu geben und sich dem Kampf für die wertvollste Ressource unseres Planeten anzuschließen. Anmeldung empfohlen: produktion@impulsfestival.de

The Art of Protest – Klang und Aktivismus
15 – 17h, GfZK
Workshop in englischer Sprache

Vor dem Hintergrund von Rechtsruck, Krieg und Klimakrise wächst der Bedarf an sozial engagierter, partizipatorischer Kunst – an Kunst, die ganz direkt und praktisch eingreift. Doch was kann Kunst? Welche Möglichkeiten eröffnet die Kunst, wo liegen ihre Grenzen? Welche Rolle können insbesondere Klang und Musik bei Transformationsprozessen unserer Gesellschaft spielen? In ihrem partizipativen Workshopformat schlägt die Forscherin, Kuratorin und Aktivistin Hanna Grześkiewicz eine Brücke zwischen Kunst und Aktivismus, die in ihr Zentrum Klang und kollektive Praxis stellt. Gemeinsam werden unterschiedliche Perspektiven aus Theorie und Praxis geteilt und nachhaltige künstlerisch-aktivistische Strategien entwickelt. Anmeldung empfohlen: produktion@impulsfestival.de

19.30 – 20.30h, GfZK, Black Box
Instrumentalities – Sounding Climate Data
Lecture-Performance in englischer Sprache

In „Instrumentalities“ thematisiert das Sono-Choreographic Collective Aspekte seiner künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung „Common Grounds“. In diesem partizipatorischen Konzert Vortrag, der 20 Jahre Umweltdaten in 60 Minuten zusammenfasst, werden einige der Methoden vorgestellt, die entwickelt wurden, um den Klimawandel aus einer verkörperten Perspektive zu hören, zu spüren und zu verstehen. Dazu gehören verschiedene klangliche und somatische Techniken, die die planetarische Skala mit der individuellen und kollektiven Sinnesskala der Teilnehmer*innen verbinden. Im Rahmen eines speziellen geführten Konzerts mit dem Titel Instrumentalities wird das Sono-Choreographic Collective seine künstlerisch-wissenschaftlichen Methoden zum Hören, Spüren und Verstehen des Klimawandels vorstellen. Dazu gehören auch klangliche und somatische Techniken, die die planetarische Skala mit der individuellen und kollektiven Sinnesskala der Teilnehmer*innen verbinden.

21.15 – 22.15h, GfZK, Black Box
Film: Foragers (Jumana Manna)
mit anschließendem Gespräch mit der Filmemacherin in englischer Sprache

Der Film Foragers von Jumana Manna schildert die Dramen rund um das Sammeln von essbaren Wildpflanzen in Palästina/Israel mit ironischem Humor und meditativem Tempo.
Der Film, der auf den Golanhöhen, in Galiläa und Jerusalem gedreht wurde, bewegt sich zwischen Fiktion, Dokumentarfilm und Archivmaterial, um die Auswirkungen der israelischen
Naturschutzgesetze auf diese Bräuche darzustellen. Als begehrte Zutaten der palästinensischen Küche werden das artischockenartige ‚akkoub und za’atar (Thymian) seit Generationen gesammelt, doch die Gesetze haben zu unzähligen Geldstrafen und Gerichtsverfahren geführt. Foragers folgt den Pflanzen – von der Wildnis in die Küche, von den Verfolgungsjagden zwischen den Sammler*innen und der Naturpatrouille bis hin zur Verteidigung vor Gericht und fängt die ererbte Liebe, Freude und das Wissen dieser Traditionen sowie ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Verbotsgesetz ein.

Über IMPULS
Das IMPULS-Festival versteht sich als Radar für künstlerischen Nachwuchs sowie als internationales Forum für Austausch, Initialzündung und Kollaborationen. Mit einem vielschichtigen Kaleidoskop aus interdisziplinären Experimenten, kollektiven und diskursiven Praktiken und künstlerischen Formaten im Kontext von Kunst und Gesellschaft setzt sich IMPULS zum Ziel, die Neue Musik und vielfältige zeitgenössische Positionen einem möglichst breiten Publikum zu eröffnen.

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