Ibrahim Arslan überlebte als Kind den Brandanschlag auf sein Elternhaus in Mölln, bei dem drei Mitglieder seiner Familie starben. Heute sagt er, seine Familie habe nicht nur einen, sondern zwei Anschläge erlitten. Nachdem die Molotowcocktails erloschen waren, wurden die Arslans ein weiteres Mal zum Ziel von Attacken: aus Medien, Politik und Gesellschaft. Diese Attacken waren schlimmer als die Brandsätze, denn sie wären vermeidbar gewesen, sagt Arslan.
Mala Reinhardt fragt in ihrem Film, warum viele Opfer rechtsradikaler Gewalt bis heute die gleichen Erfahrungen machen müssen, angefeindet und kriminalisiert werden. Mit beeindruckender Klarheit analysieren die Betroffenen, die sich inzwischen untereinander vernetzt haben, welche Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass Rassismus hierzulande noch immer gesellschaftsfähig ist. Nun gilt es, zuzuhören.
Autorin: Luc-Carolin Ziemann
Quelle: https://filmfinder.dok-leipzig.de/de/film/?ID=21959&title=Der+zweite+Anschlag
Eintritt: 5€/3€
Förderkreismitglieder haben freien Eintritt.
Weitere Veranstaltungen sind im September und Dezember geplant.
Zu Smallfilms:
Gemeinsam mit dem DOK Leipzig zeigt der Förderkreis der GfZK regelmäßig Filme aus dem Archiv des renommierten Leipziger Dokumentar- und Animationsfilmfestival.