Buchpräsentation: Die DDR nach der DDR

Buchcover: Die DDR nach der DDR, Detail
Buchcover: Die DDR nach der DDR, Detail

Die französischen Historikerinnen Agnès Arp und Élisa Goudin-Steinmann gehen der Frage nach, wie die DDR als Gesellschaft im Leben der Ostdeutschen bis heute nachwirkt. Die von ihnen mit ehemaligen DDR-Bürger*innen geführten lebensgeschichtlichen Interviews lassen Nähe und Unmittelbarkeit, Zwischentöne und Differenzierungen zu – jenseits der einseitigen öffentlichen Wahrnehmung unter dem Stichwort »Leben in der Diktatur«.

Nachdem die Schilderungen von Entwertung, Wiederaneignung und Aufwertung ostdeutscher Lebenswege bereits in Frankreich auf positive Resonanz stießen, eröffnet sich nun auch einer west- wie ostdeutschen Leserschaft eine vielfältige Sicht auf wichtige Themen wie Bildungschancen, Geschlechterverhältnisse, Umgang mit Kunst und Kultur oder Möglichkeiten politischer Teilhabe und deren Deutung im vereinigten Deutschland.

Jessica Bock, DDF-Mitarbeiterin: Moderation.

Elisa Goudin-Steinmann ist seit 2003 Dozentin (Maître de conférences) für zeitgenössische Geschichte an der Universität Paris 3 – Sorbonne nouvelle. Sie ist eine ehemalige Studentin von Sciences-po Paris und von der Ecole normale supérieure. Ihre Dissertation wurde 2002 über das Thema « Les inflexions de la politique culturelle allemande après l’unification, à l’exemple de la ville de Leipzig (1990-1998) » verteidigt. Sie wurde 2018 zum Thema « Pour une socio-histoire des politiques culturelles en RDA et dans les nouveaux Länder : histoire du quotidien et histoire des politiques publiques » habilitiert. Ihre Forschungsthemen sind die DDR-Geschichte und die Transformationsmechanismen nach der Wende, insbesondere die Kulturpolitik, und das Gedächtnis.
Sie ist Mitherausgeberin des Blogs Regards sur la RDA et les nouveaux Länder. Dieses wissenschaftliche Blog präsentiert die aktuelle Forschungslandschaft in der französischen Germanistik zur DDR und zu den neuen Ländern. Es dient als Dokumentationsplattform und stellt zugleich Texte und Informationen, Veranstaltungshinweise und Rezensionen zu Publikationen in den Bereichen Geschichte, Kultur, Literatur, Wirtschaft, Politik und zu sozialen Fragen in der DDR und in Ostdeutschland heute, in französischer Sprache, zur Verfügung.

AGNÈS ARP, Jahrgang 1973, in Paris geboren, Studium der Philosophie, Deutschen Studien und Geschichte in Paris, Berlin und Jena. 2006 Promotion über die Lebensläufe der Privatunternehmer in der DDR bei Lutz Niethammer (Oral History). Sie lebt seit zwanzig Jahren in Jena. Seit 2021 baut sie eine Forschungsstelle zur Oral History mit dem Fokus auf DDR- und Transformationsgeschichte. Forschungsschwerpunkte sind Oral History, DDR- und Transformationsgeschichte, Biographiearbeit und narrative Medizin.

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