Provo Station ist eine begehbare Installation, in der sich Momente und Materialien der Amsterdamer Provo-Bewegung (1965-67) verdichten. Der Kampf um bezahlbaren Wohnraum und um freie Meinungsäußerung wird vom Grafikerkollektiv Experimental Jetset aus einer subjektiven Perspektive nacherzählt.
Kurz gesagt war Provo eine anarchistische Bewegung in Amsterdam, die es zwei Jahre (1965-67) lang gab, wenngleich ihre Existenz noch viele Jahre in den Niederlanden und auch über die Landesgrenzen hinweg nachhallte. Mit Drucksachen, konzeptuellem Aktivismus und spekulativen politischen Anregungen (z.B. die „Weißen Pläne“), eroberte Provo die Vorstellungswelt einer ganzen Generation und veränderte die politische und kulturelle Landschaft der Niederlande dauerhaft. Teils Kunstbewegung, teils politische Partei war Provo eine lose Gemeinschaft, die aus Individuen mit sehr unterschiedlichen Ambitionen bestand: Subversive Absichten und künstlerische Motive bestimmten diese genauso wie utopische Ideen und konkrete Pläne.