Hier wird Unmögliches ernsthaft durchdacht. Von Neugier angetrieben wird geforscht, entdeckt, ausprobiert und verworfen. Die künstlerischen Arbeiten in „Was das Ich von selbst erfährt?“ verlassen gewohnte Denkwege, sie experimentieren, spinnen, übertreiben und balancieren an den Grenzen des Möglichen. Diese Wege der Selbsterfahrung zu gehen ist die Einladung für den Ausstellungsparcours, der im Idealfall am Ende möglich gemacht hat, dass man sich selbst in Gedanken und Handlungsweisen findet, die vom eigenen Alltag abweichen.
Unzählige Fragen an das Leben und das Universum von Peter Fischli und David Weiss schleichen sich in unsere Gedanken ein. Sie ebnen einen möglichen Weg, das eigene Denken für die Zeit des Ausstellungsbesuches zu unterbrechen. John Baldessari versucht einer Pflanze das Alphabet beizubringen, Lisa Domin lernt durch YouTube-Tutorials das Steppen und Christian Jankowski ermöglicht es Mitarbeiter*innen eines Museums temporär in andere Berufe zu schlüpfen. Karen Winzer eignet sich Neues an, um es anschließend weiterzugeben und Bernd Krauß professionalisiert das Hobbytum: „hobbyist-as-professional“ nennt er das und baut eine neue Installation zu den Themen Selbsterfahrung und Alltag. Moira Zoitls Installation „Gerüst/antiautoritär“ ist der jüngste Ankauf für die Sammlung der GfZK. Sie umschreibt einen von den eigenen Eltern autodidaktisch betriebenen Kindergarten in den 1970er Jahren und seine Auswirkungen auf die Lebens- und Lernerfahrungen des Kindes und der Künstlerin.
Das Ausstellungsdisplay lädt zum Spielen und Bauen mit überdimensionalen Bauklötzen ein. Die Besucher*innen sind aufgefordert, eigene Texte zu den künstlerischen Arbeiten zu verfassen, Gedanken und Assoziationen festzuhalten und diese in der Ausstellung zu hinterlassen. In einem Workshop werden aus Ersatzteilen verschiedene Objekte gebaut. Präsentationen und Diskussionsabende stellen autodidaktische Projekte und Initiativen aus Leipzig und Berlin vor und auch das Filmprogramm verweist auf die Aktualität und immerwährende Neugier auf der Suche nach neuen Lern- und Erfahrungswegen.
Weitere Informationen unter www.adi-leipzig.net