Das Thema der Familie (lat. familia = Hausgemeinschaft) und dessen, was heute Familie sein kann, ist so vielfältig wie ihre Beteiligten selbst. Ein Kind wird in eine Familie hineingeboren und begegnet hier zum ersten Mal einer gesellschaftlichen Institution – der kleinsten –, die sein weiteres Leben maßgeblich prägen wird. Es folgen im Weiteren Begegnungen mit anderen Systemen und Gemeinschaften, die sich ähnlich zueinander verhalten können wie eine Kernfamilie selbst. Netzwerke werden zu Heimaten, Wohngemeinschaften zum Familienersatz, offene Familienmodelle konstituieren sich zur zeitgenössischen Großfamilie.
Für einen Zeitraum von Juni bis September 2013 ziehen verschiedene Themen und Positionen in die GfZK ein. Sie bilden eine Ausstellungs- gemeinschaft, in der sie in einem Verhältnis zueinander stehen und beobachtet werden. Künstlerische Positionen stehen gleichwertig neben Vermittlungsprojekten, in die sich Besucher*innen aktiv einbringen können.
Man begegnet strukturellen Bedingungen einer Sozialisation und Prägung (Hanisch, Zielfeld, Zoitl, Horelli). In einem weiteren Strang begegnet man den autobiografischen Ursprüngen einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Privaten. Hierbei setzen die Künstlerinnen sich in Beziehung zum Erlebten, wie Verlust, Kultur, Erinnerung (Dertnig, Kim, Horelli). Themen wie Abweichung von normativen Systemen von Familie tauchen ebenso auf wie Visionen eines zukünftigen Zusammenlebens (Porten, Schnitt).