Performance: Antye Guenther. Operation ZWIEBELMUSTER

Antye Guenther, OPERATION ZWIEBELMUSTER, Recherchecollage / reseach collage, 2025
Antye Guenther, OPERATION ZWIEBELMUSTER, Recherchecollage / reseach collage, 2025

Aufgrund des CoCom-Embargos gelangte während des Kalten Krieges kaum relevante Computertechnologie in sozialistische Staaten – zumindest nicht auf offiziellem Weg. Die Stasi brachte unter anderen den japanischen Chiphersteller Toshiba dazu, Pläne und Bauteile in die DDR zu schmuggeln. Dem VEB Forschungszentrum Mikroelektronik Dresden gelang es schließlich gemeinsam mit dem VEB Carl Zeiss Jena den 1-Megabit-Chip zu entwickeln. Den Toshiba-Skandal nimmt Antye Guenther zum Ausgangspunkt für eine spekulative Arbeit, in der ein Kaffeeservice zum geheimen Datenträger für hochsensible Informationen wird.

Die Performance findet in der Ausstellung Robotron. Code und Utopie statt.

Antye Guenther, alias (baby) DATA DIVA, ist eine glitzerliebende Wissens-Erfinderin und unzuverlässige Erzählerin, geboren in einem Land, das es nicht mehr gibt. Gerüchten zufolge war sie einst Versuchskaninchen in sowjetischen Gehirnversuchen und hinterfragt nun mit Freude die Bedingungen und Fiktionalitäten westlicher Wissens- und Datenregime. Mit einer Vorliebe für Unfug überschreitet sie schelmisch Disziplingrenzen, oft während sie billige Strassschmuckstücke als Teil einer fortlaufenden kollaborativen „Glitzer-als-(kommunale)-Fürsorgepraxis“ herstellt.

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