Performance: „Scriptings#26 Voix-off” von Achim Lengerer

Achim Lengerer, Scriptings#26 Voix-off, Screening, 2011
Achim Lengerer, Scriptings#26 Voix-off, Screening, 2011

Die Performance „Scriptings#26 Voix-off” von Achim Lengerer findet im Rahmen der Ausstellung „Wie sprechen wir? – Das Repertoire der Sprache“ statt.

Der in Berlin lebende Künstler und Redakteur Achim Lengerer beschäftigt sich mit Fragen politischer Sprache und des Sprechens, die er in Live-Performances, filmischen Soundtracks sowie Installationen und Drucken verräumlicht. Lengerer wurde an der Akademie für Film und Fernsehen, FAMU, Prag, der STÄDELSCHULE, Frankfurt und der SLADE School of Fine Arts, London, ausgebildet und schloss sein Postgraduiertenstudium an der Jan-van-Eyck-Academie in Maastricht im Jahr 2008 ab.

Er gründete verschiedene Gemeinschaftsprojekte, wie die freitagsküche in Frankfurt a. M. und voiceoverhead mit dem Künstlerkollegen Dani Gal. Seit 2009 betreibt Lengerer das Berliner Produktions- und Verlagshaus Scriptings und den angeschlossenen Showroom. Eingeladen in den Showroom sind Künstler*innen, Schriftsteller*innen, Filmemacher*innen, Performer*innen sowie Aktivist*innen, die innerhalb ihres Prozesses der kritischen Produktion mit den Formaten von Skript und Text arbeiten.

Im Jahr 2017 nahm Lengerer an der documenta 14 mit dem 21-Stunden- Radiostück different time, different space, different pitch (zusammen mit Dani Gal) im Auftrag von Savvy Funk und Deutschlandfunk teil.

In „Wie sprechen wir? Das Repertoire der Sprache.“, wird der Künstler ein performative Vorführung und Lesung des französische Sozialarbeiters, Schrifstellers und Filmemachers Fernarnd Deligny’s „voix-off“ in Ce gamin, la (Frankreich, 1975) präsentieren.

Deligny (1913–1996) gründete zusammen mit einer Gruppe junger Erwachsener eine Gemeinde in Südfrankreich, um mit Kindern zusammen zu leben, die von Psychiatern als „autistisch“ bezeichnet wurden. Für sein Film Ce gamin,
là (1975, Reg. Renaud Victor) verwendet Deligny die Erzählerstimme des Films als literarisches Narrativ, welches behutsam in eine parallele Beziehung zu dem filmischen Bild gestellt wird: eine Tonspur, die „neben“ der Bildspur liegt und die sich in einem fragilen Gleichgewicht mit dem NICHT SPRECHEN der Kinder ausdrückt. Das performative Screening und Lesen von Lengerer untersucht die Rolle, die Sprache als Kommunikationsmittel spielt und testet dabei die Grenzen dessen, was Sprache ist und wie eine Geschichte über „nicht gesprochene“ Wörter erzählt werden kann.

 

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