Rodrigo Alcocer de Garay im Gespräch mit Hanar Hupka

Etwas zwischen uns, Ausstellungsansicht / exhibition view, Rodrigo Alcocer de Garay, 15.3.–29.6.25, Foto / photo: Alexandra Ivanciu
Etwas zwischen uns, Ausstellungsansicht / exhibition view, Rodrigo Alcocer de Garay, 15.3.–29.6.25, Foto / photo: Alexandra Ivanciu

Rodrigo Alcocer de Garay lebt in Leipzig. Er arbeitet mit Bildarchiven, beschäftigt sich mit analogen und digitalen Bildkulturen und setzt sich mittels eigens entwickelter Techniken mit dem Medium Fotografie auseinander. De Garay hat Architektur und Fotografie in Mexiko und Deutschland studiert. 2024 schloss er das Meisterschüler-Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ab.

In der Ausstellung Etwas zwischen uns ist seine Arbeit Downtime zu sehen. Sie besteht aus Bildschirmfotos von im Internet frei zugänglichen Camming-Plattformen. Dort bieten Sexarbeiter*innen vor laufender Kamera sexuelle Handlungen dar, die live übertragen werden. Zuschauer*innen können gegen Bezahlung online mit den Cam-Models in Kontakt treten. Rodrigo Alcocer de Garay entnimmt die Bilder in Momenten, in denen die Camming-Räume unbesetzt sind. Er überträgt sie mithilfe einer selbst entwickelten Technik von einem Bildschirm auf analoge Diapositive. Diese Methode ist angelehnt an die Kontaktbelichtung, wie sie in der analogen Fotografie genutzt wird. Der physische Kontakt zwischen Bildquelle und Bildträger steht im Kontrast zur Virtualität der Begegnung zwischen den Nutzer*innen von Camming-Plattformen. Zum einen befragt der Künstler damit das Verhältnis von Fotografie und Wirklichkeit. Zum anderen lenkt er die Aufmerksamkeit auf die Plattform-Ökonomie, in der das menschliche Begehren mithilfe von bildbasierten Technologien vermarktet wird.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Initiative Fotostadt Leipzig

Die Initiative Fotostadt Leipzig ist ein Zusammenschluss von Leipziger Kulturinstitutionen und anderen Kulturschaffenden. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Diskurs zum Thema „Fotografie in/aus Leipzig“ durch gemeinsame Aktivitäten zu verdichten, um die Tradition und Gegenwart des Mediums in und außerhalb der Stadt sichtbarer zu machen. Aktuelle Mitglieder sind: Sandra Schubert/Fachgebiet Fotografie der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Christin Müller/freie Kuratorin und Autorin für Fotografie, Museum der bildenden Künste, f/stop|D21 Kunstraum, Cihan Cakmak/freie Künstlerin, GfZK – Galerie für Zeitgenössische Kunst.

Weiterführende Beiträge

Lädt…