Tag 2
Das Symposium ist bereits voll – Anmeldungen sind nicht mehr möglich.
Deutsch und Englisch, am Nachmittag bieten Studierende des Masterstudiengangs Konferenzdolmetschen der Universität Leipzig eine Simultanübersetzung an
Anlässlich der Ausstellung Maria Pinińska-Bereś befasst sich ein zweitägiges Symposium mit Vorträgen und künstlerischen Beiträgen in der GfZK mit dem Werk von Maria Pinińska-Bereś und feministischer Kunst in Polen. Dabei steht ihre Geschichte im 20. Jahrhundert im Fokus und Aspekte wie die Bedeutung von Performance, der Einfluss der politischen Realität in der Volksrepublik Polen auf das künstlerische Arbeiten sowie Parallelen zur Situation von Künstlerinnen in der DDR. Darüber hinaus gibt das Symposium Einblicke in die Geschichte reproduktiver Rechte, feministische Kämpfe und die queere Bewegung in Polen heute sowie die damit assoziierte visuelle Kultur.
11 Uhr
Begrüßung
11:20 Uhr
Vortrag Agata Jakubowska: Die Ausstellungen von Maria Pinińska-Bereś in den Jahren 1970 und 1980 im Kontext des Diskurses über die Kunst von Frauen im sozialistischen Polen
In diesem Vortrag spricht die Kunsthistorikerin Agata Jakubowska über zwei Ausstellungen: eine Einzelausstellung von Maria Pinińska-Bereś im Jahr 1970 und das Women’s Art Festival, an dem sie 1980 teilnahm. Jakubowska vollzieht nach, wie sich das Werk und die Position der Künstlerin in diesem Jahrzehnt verändert haben und wie sich der Diskurs über Frauen und feministische Kunst in Polen im selben Zeitraum entwickelte. (Online, Englisch)
11:50 Uhr
Vortrag Dorothé Orczyk: Performance als weiblicher Widerstand. Zur Bedeutung von Performance im Werk von Maria Pinińska-Bereś
Für ihre Promotion über Performance-Kunst als Widerstand untersucht die Kunstwissenschaftlerin Dorothé Orczyk die künstlerische Praxis von vier polnischen Performance-Künstlerinnen, deren Arbeit sich mit der Situation von Frauen beschäftigte: Natalia LL (1937-2022), Zofia Kulik (1947), Ewa Partum (1945) und Maria Pinińska-Bereś (1931-1999). In diesem Vortrag gibt Orczyk Einblicke in ihre aktuelle Forschung mit einem Schwerpunkt auf dem Schaffen von Maria Pinińska-Bereś. (Englisch)
12:20 Uhr
Dialogischer Rundgang in der Ausstellung Maria Pinińska-Bereś mit Heike Munder und Jarosław Suchan
Heike Munder und Jarosław Suchan haben die aktuell in der GfZK zu sehende Einzelausstellung mit wichtigen Skulpturen, Objekten und Performance-Dokumentationen von Maria Pinińska-Bereś kuratiert. In diesem Rundgang besprechen sie anhand der Kunstwerke zuvor in den Vorträgen und anschließenden Gesprächen aufgekommene Thesen und Fragen. (Englisch)
13:30 Uhr
Gemeinsames Mittagessen im GfZK Café
14:30 Uhr
Gespräch und Lesung mit Magda Wlostowska sowie Verena Triesethau und Katharina Zimmerhackl von outside the box: Queere und feministische Kämpfe in Polen (Deutsch, mit Übersetzung ins Englische)
outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik ist eine Ende 2008 in Leipzig gegründetes Zeitschriftenkollektiv. In den bisher erschienenen acht Ausgaben vereinen sich Kunst, Theorie und Praxis. Zuletzt erschien 2023 Ausgabe #8 zum Thema „Kämpfe“. Gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Magda Wlostowska gehen die Redakteurinnen Katharina Zimmerhackl und Verena Triesethau queeren und feministischen Kämpfen in Polen nach. Dabei geben sie unter anderem Einblicke in die Geschichte reproduktiver Rechte, feministischer Kämpfe und der queeren Bewegung und diskutieren die aktuelle Lage in Polen. Aus dieser Perspektive schauen sie auch auf die zunehmend regressiven Tendenzen weltweit und die dadurch wieder notwendig werdenden Kämpfe rund um sexuelle Selbstbestimmung. Dazu lesen und diskutieren sie Beiträge aus den letzten Ausgaben.
15:45 Uhr
Vortrag Karolina Rosiejka: Visueller Widerstand. Die ästhetische Landschaft der „schwarzen Proteste“ und des Frauen*streiks in Polen
In dieser Präsentation gibt die Kunsthistorikerin Karolina Rosiejka Einblicke in die im Zusammenhang mit der Protestbewegung Czarny Protest [schwarzer Protest] und dem Strajk Kobiet [Frauen*streik] entstandene visuelle Kultur. Die Proteste begannen 2016 als Reaktion auf eine drohende Verschärfung des Abtreibungsrechts in Polen. Im Fokus von Rosiejkas Analyse stehen künstlerische Arbeiten, Artefakte und visuelle Praktiken, die sich im aktivistischen Feld entwickelt haben. Gemeinsam ist allen die Kritik an der Situation polnischer Frauen vor dem Hintergrund einer zunehmend restriktiven Abtreibungspolitik. Um dieser Realität etwas entgegenzusetzen, formulieren sie Möglichkeiten des Widerstands und entwerfen eine alternative Zukunft, die von der vorherrschenden soziopolitischen Ordnung abweicht. (Englisch)
Ab 16:30 Uhr
Performance und Get-Together mit Alexandra Ivanciu und Jolanta Nowaczyk: About Flowers and Choice
Die Performance About Flowers and Choice möchte eine Diskussion über das Recht auf Abtreibung ermöglichen. Durch das Erzählen von Geschichten und das Austauschen von Erfahrungen baut sie Brücken zwischen den Heiler*innen und Hexen von gestern und den Aktivist*innen von heute. Während der Performance werden Spenden für den Kauf der Pille danach gesammelt, die an Kollektive gehen, die sie wiederum in Länder weiterleiten, in denen der Zugang dazu eingeschränkt ist. Das Projekt ruft zur Solidarität auf und lädt zum Handeln ein. Dafür schaffen die Künstler*innen einen geselligen Raum, in dem Ideen und Aktionen für reproduktive Gerechtigkeit diskutiert werden können. Informationen über den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch in Mittel- und Osteuropa haben sie hier versammelt: Library of Collective Disobedience
Das GfZK Auditorium befindet sich im Erdgeschoss der Villa und ist über Treppen sowie über einen Aufzug zu erreichen. Die Toiletten befinden sich im Untergeschoss, sind über das Treppenhaus sowie über einen Aufzug zu erreichen. Ein WC ist mit viel Platz für einen Rollstuhl sowie Hilfselementen ausgestattet.