The Present Order stellt die Sammlung der Galerie für Zeitgenössischen Kunst vor. Der Titel ist einer Arbeit von Ian Hamilton Finlay entlehnt, die der Künstler für den Aufbau der Sammlung stiftete. Die Inschrift der drei Steinblöcke ruft in ihren Variationen wesentliche Themen für die Sammlungspräsentation auf: Present The Order, die Darlegung einer Ordnung, macht deutlich, dass Ordnungssysteme immer den Vorstellungen einer bestimmten Zeit entspringen. Order The Present, die Herbeiführung von Gegenwart, wirft die Frage auf, aus welcher Präsenz heraus Kunst entsteht? Wie denkt und bestimmt sie ihre Gegenwart mit? The Present Order, die Annahme einer Ordnung fordert schließlich dazu auf, die unterschiedlichen Deutungen, die sich in einem Kunstwerk verdichten, mit einer aktuellen Positionierung zu konfrontieren. Die Ausstellung präsentiert im Laufe eines Jahres in drei Teilen verschiedene Ordnungsmöglichkeiten von Museumsbeständen und lädt zum aktiven Umgang mit der Sammlung ein.
War für die ersten öffentlichen Museen die Idee einer “Schule des Sehens” prägend, so muss man fragen, wie sich museale Gesten des Ausstellens in das Verhältnis zwischen Betrachter*innen und Kunstwerken eingeschrieben haben.
Die Aspekte von Zugänglichkeit und Disziplinierung werden auch im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Modellen und Erziehungstheorien verhandelt. Außerdem geht es um ökonomische Rahmenbedingungen, die künstlerische Arbeit, Produktionsabläufe im allgemeinen, Subjektivität und gesellschaftliche Öffentlichkeit beeinflussen.
Mit Leihgaben von Artūras Raila und Julia Schmidt sowie einer Neuproduktion von Tilo Schulz.
Zeitgleich zum zweiten Teil der Sammlungspräsentation ist die Ausstellung ZEIGEN. Eine Audiotour durch die Sammlung der GfZK Leipzig von Karin Sander zu sehen.