The Present Order stellt die Sammlung der Galerie für Zeitgenössische Kunst vor. Der Titel ist einer Arbeit von Ian Hamilton Finlay entlehnt, die der Künstler für den Aufbau der Sammlung stiftete. Die Inschrift der drei Steinblöcke ruft in ihren Variationen wesentliche Themen für die Sammlungspräsentation auf: Present The Order, die Darlegung einer Ordnung, macht deutlich, dass Ordnungssysteme immer den Vorstellungen einer bestimmten Zeit entspringen. Order The Present, die Herbeiführung von Gegenwart, wirft die Frage auf, aus welcher Präsenz heraus Kunst entsteht? Wie denkt und bestimmt sie ihre Gegenwart mit? The Present Order, die Annahme einer Ordnung fordert schließlich dazu auf, die unterschiedlichen Deutungen, die sich in einem Kunstwerk verdichten, mit einer aktuellen Positionierung zu konfrontieren. Die Ausstellung präsentiert im Laufe eines Jahres in drei Teilen verschiedene Ordnungsmöglichkeiten von Museumsbeständen und lädt zum aktiven Umgang mit der Sammlung ein.
The Present Order
bis 14. Januar 2018
Mit
Azra Akšamija, Stephan Balkenhol, Horst Bartnig, Willi Baumeister, Sibylle Bergemann, Ákos Birkás, Hans Brosch, Zdenko Bužek, Luis Camnitzer, Carlfriedrich Claus, Natalie Czech, Walter Dahn, Hanne Darboven, Plamen Dejanoff & Swetlana Heger, Carola Dertnig, Jiří Georg Dokoupil, Hartwig Ebersbach, Till Exit, Dieter Finke, Ian Hamilton Finlay, Sylvie Fleury, Dieter Froelich, Rupprecht Geiger, Martin Gerwers, Hubertus Giebe, Gotthard Graubner, Martyn Greenhalgh, HAP Grieshaber, Mark Hamilton, Eberhard Havekost, Werner Heldt, Thomas Huber, Raimer Jochims, Franz Jyrch, Kaeseberg, Imi Knoebel, Hanne Lippard, Via Lewandowsky, Rosa Loy, Frank Maibier, Dorit Margreiter, Michaela Melián, Florian Merkel, Alexej Meschtschanow, Harald Metzkes, Anna Meyer, Sarah Morris, Matt Mullican, Olaf Nicolai, Paul Nougé, Hanno Otten, Jorge Pardo, Sigmar Polke, Tal R, Gerwald Rockenschaub, Michael Scheffer, Erasmus Schröter, Maya Schweizer, Tilo Schulz, Thomas Stimm, Strawalde, Sarah Sze, Rosemarie Trockel, Hans Uhlmann, Klaus vom Bruch, Corinne Wasmuht, Jun Yang, Peter Zimmermann
mit Leihgaben von Andrea Fraser, Deimantas Narkevičius, Helga Paris und Florian Pumhösl
Kuratiert von
Vera Lauf und Franciska Zólyom
Termine
Filmreihe: Temporal Disorder
11. Januar 2017
18 h, Blackbox
Film verkörpert als Aufzeichnungsmedium – im Sinne eines Dokuments – per se das Archiv. Seine spezifischen Merkmale – Bewegung, Zeit und Blick – weisen ihn jedoch als dynamisches Medium aus. In der Filmreihe Temporal Disorder geht es um Sonderfälle von gesplitteter Filmzeit, um das Auflösen einer zeitlichen Abfolge zugunsten eines anderen und veränderten Denkmodells, um die Verschränkung verschiedener Zeiten innerhalb und außerhalb der filmischen Rezeption. Zeit, Geschichte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden nicht linear betrachtet. Die Filmreihe Temporal Disorder widmet sich ausgehend von der Kernfrage der Sammlungsausstellung The Present Order, aus welcher Präsenz heraus Kunst entsteht, der Frage, aus welcher zeitlichen Vergegenwärtigung sich filmische Rezeption vollzieht.
Die Reihe findet an 6 Terminen 2017 statt, die Termine werden einzeln angekündigt.
Die Filmreihe wird kuratiert von Nicolas Rossi (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) und Clemens von Wedemeyer (Prof. für Medienkunst, Klasse expanded cinema, Hochschule für Grafik und Buchkunst). Die Filmauswahl nimmt Bezug auf die aktuelle Sammlungsausstellung in der GfZK The Present Order.
11.1.2017 – Mauricio Guillén
Wir zeigen den 16mm-Schwarz-Weiß Film Avenida Progreso des in Mexiko geborenen Künstlers Mauricio Guillén (*1971), für dessen Produktion Guillén an den Ort seiner Kindheit und Jugend zurückgekehrt ist. Guillén verbindet dabei persönliche Erfahrungen und konzeptuelle Strategien, mit denen er untersucht, wie Bilder und Sprache unser Verständnis von Kultur und Geschichte beeinflussen. Die Geschichte des Films führt die Betrachter*innen durch Stadtviertel wie Polanco, Irrigación und Oceanía in Mexiko-Stadt bis an das Straßenende der Avenida Progreso. Im Zentrum einer anachronistischen Reise durch die Straßen, die meist nach europäischen Philosophen und Literaten benannt sind, wie Goethe, Byron, Marx, Tolstoi und Aristoteles, steht ein Professor für Philosophie und Ästhetik. Guillén untersucht in diesem Film soziale und kulturelle Unterschiede innerhalb einer Gesellschaft, die sich im Wandel befindet und doch noch immer vom Kulturimport der Kolonisation geprägt ist.
Mauricio Guillén ist anwesend. Das Programm inkl. Gespräch dauert ca. 90 Minuten. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Eugen Blume: Vortrag zu Carlfriedrich Claus & Michael Barthel: Konzert in der Sammlungsausstellung
07. Februar 2017
18 h, Auditorium und Ausstellungsraum
Fokus Carlfriedrich Claus
Klangstücke von Carlfriedrich Claus mit einem begleitenden Vortrag von Eugen Blume und Konzert von Michael Barthel.
Eröffnung: The Present Order – Teil 2
17. März 2017
19 h
mit Artūras Raila, Wolf Kahlen, Johanna Kandl, Christoph Schäfer, Sarah Morris u.a.
The Present Order stellt die Sammlung der GfZK vor. Im zweiten Teil schließt sich an die Beschäftigung mit musealen Präsentationsformen die Betrachtung von Weltordnungen, ökonomischen Rahmenbedingungen und Erziehungsmodellen an.
Begleitprogramm zur Sammlungsausstellung "The Present Order": Konferenz – Sammeln in der Zeit
30. März 2017 bis 31. März 2017
9.30 - 18 h
Mit Marion Ackermann, Nick Aikens, Beatrice von Bismarck, Liz Heise-Glass, Dorothea von Hantelmann, Aleksandra Kędziorek, Elke Krasny, Ruth Noack, Melanie Roumiguière, Nora Sternfeld
Vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Globalisierung und Technisierung sehen sich auch Kunstmuseen neuen Anforderungen gegenüber. Ihr Bildungsauftrag und ihre gesellschaftliche Rolle stehen zur Debatte. Das Symposium verknüpft diese Diskussionen mit der Frage nach der Bedeutung der öffentlichen Sammlung.
Filmreihe: Temporal Disorder
25. April 2017
19 h, Auditorium
redux/time/OUT OF JOINT von Caspar Stracke ist ein filmisches Geflecht, in welchem unterschiedliche Wissenschaften, Kunstformen und Wahrnehmungsmuster mit disparaten formal-ästhetischen Bildkonzepten konfrontiert werden. Dabei gilt es das Rückwärtige als mögliche Verlaufsstrategie der Zeit zu ergründen. Zahlreiche präzise Fundstücke wie das mathematische Experimentalvideo WAL(L)ZEN des Neoplatonikers Ivan Ladislav Galeta verdichten redux/time/OUT OF JOINT zu einer komplexen Spurensuche nach einem alternativen Verständnis von Fortschritt.
Die Filmreihe wird kuratiert von Nicolas Rossi (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) und Clemens von Wedemeyer (Prof. für Medienkunst, Klasse expanded cinema, Hochschule für Grafik und Buchkunst). Die Filmauswahl nimmt Bezug auf die aktuelle Sammlungsausstellung in der GfZK The Present Order.
Filmreihe: Temporal Disorder
16. Mai 2017
19 h, Auditorium
Der amerikanische Filmemacher und -kritiker Kevin B. Lee ist einer der Hauptvertreter des Video-Essays. Diese videografischen Filmstudien sind aber keine akademischen Filme, die für die Schublade produziert werden, sondern finden ihr Leben vor allem in Untersuchung und Teilnahme an aktuellen und popkulturellen Zusammenhängen, wie z.B. der Produktion von Hollywood-Filmen („Transformers – a premake“). Kevin B. Lee ist der erste Stipendiat der „Harun Farocki Residency“ des 2015 in Berlin gegründeten Harun Farocki Instituts (HaFI). In der GfZK wird er eine seiner bekannten lecture-performances zum Besten geben und im Anschluss für eine Diskussion zur Verfügung stehen.
Die Reihe findet an 6 Terminen 2017 statt, die Termine werden einzeln angekündigt.
Die Filmreihe wird kuratiert von Nicolas Rossi (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) und Clemens von Wedemeyer (Prof. für Medienkunst, Klasse expanded cinema, Hochschule für Grafik und Buchkunst). Die Filmauswahl nimmt Bezug auf die aktuelle Sammlungsausstellung in der GfZK The Present Order.
Filmreihe: Temporal Disorder
14. November 2017
19 h, Auditorium
Film verkörpert als Aufzeichnungsmedium – im Sinne eines Dokuments – per se das Archiv. Seine spezifischen Merkmale – Bewegung, Zeit und Blick – weisen ihn jedoch als dynamisches Medium aus. In der Filmreihe Temporal Disorder geht es um Sonderfälle von gesplitteter Filmzeit, um das Auflösen einer zeitlichen Abfolge zugunsten eines anderen und veränderten Denkmodells, um die Verschränkung verschiedener Zeiten innerhalb und außerhalb der filmischen Rezeption. Zeit, Geschichte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden nicht linear betrachtet. Die Filmreihe Temporal Disorder widmet sich ausgehend von der Kernfrage der Sammlungsausstellung The Present Order, aus welcher Präsenz heraus Kunst entsteht, der Frage, aus welcher zeitlichen Vergegenwärtigung sich filmische Rezeption vollzieht.
Alex Gerbaulet, Preisträgerin Deutscher Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2015, untersucht in ihren Werken die Abbildbarkeit von Erinnerung und Wirklichkeit. Dabei spielt die Festlegung auf dokumentarisches oder fiktives Material keine Rolle. Vielmehr ist das Changieren zwischen den beiden Zuschreibungen die Wirkungsdynamik, aus der heraus das oftmals sehr disparate Ausgangsfootage eine neue Betrachtungsrichtung erfährt.
Die Filmreihe wird kuratiert von Nicolas Rossi (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) und Clemens von Wedemeyer (Prof. für Medienkunst, Klasse expanded cinema, Hochschule für Grafik und Buchkunst). Die Filmauswahl nimmt Bezug auf die aktuelle Sammlungsausstellung in der GfZK The Present Order.
Filmreihe: Temporal Disorder
12. Dezember 2017
19 h, Auditorium
Film verkörpert als Aufzeichnungsmedium – im Sinne eines Dokuments – per se das Archiv. Seine spezifischen Merkmale – Bewegung, Zeit und Blick – weisen ihn jedoch als dynamisches Medium aus. In der Filmreihe Temporal Disorder geht es um Sonderfälle von gesplitteter Filmzeit, um das Auflösen einer zeitlichen Abfolge zugunsten eines anderen und veränderten Denkmodells, um die Verschränkung verschiedener Zeiten innerhalb und außerhalb der filmischen Rezeption. Zeit, Geschichte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden nicht linear betrachtet. Die Filmreihe Temporal Disorder widmet sich ausgehend von der Kernfrage der Sammlungsausstellung The Present Order, aus welcher Präsenz heraus Kunst entsteht, der Frage, aus welcher zeitlichen Vergegenwärtigung sich filmische Rezeption vollzieht.
Der österreichische Künstler Johannes Gierlinger ist ein Träumer, könnte man behaupten. Einer, dessen Bemühung es ist, aufgenommenes Bildmaterial als Erweiterung des Denkens betrachtbar zu machen. Er versucht, Fragmente einer Untersuchung zu visualisieren bzw. die Anordnung einst wenig homogener Versatzstücke liniert in die Zeitleiste zu bringen. Gierlinger wird zwei Filme präsentieren sowie im Anschluß für ein Gespräch zur Verfügung stehen.
Die Filmreihe wird kuratiert von Nicolas Rossi (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) und Clemens von Wedemeyer (Prof. für Medienkunst, Klasse expanded cinema, Hochschule für Grafik und Buchkunst). Die Filmauswahl nimmt Bezug auf die aktuelle Sammlungsausstellung in der GfZK The Present Order.
Gefördert durch
Mit freundlicher Unterstützung von
dem Bundeskanzleramt Österreich, dem Litauischen Kulturinstitut, der Stiftung Kunstfonds Bonn und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Die Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig wird durch den Förderkreis der GfZK Leipzig, die Stadt Leipzig und das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Sie wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.