Wie Solidarität funktioniert, welche Verantwortung man als Zivilbürger_in oder Aktivist_in im gesellschaftlichen und politischen Feld übernehmen kann und welche Wirkung das eigene Verhalten hat, ist das Thema des partizipatorischen Theaterstücks der Missing Classmate Company. Ausgehend von einer zeitgenössischen Parabel des französischen Soziologen Luc Boltanski können die Zuschauer_innen testen, wie sie in einer Notsituation handeln würden. Wer ist bereit, sofort Hilfe zu leisten und wer zögert eine direkte Reaktion und Beteiligung heraus? Wie geht man mit Hierarchien in Situationen um, in denen eine Führungsperson gebraucht wird, aber die Kontrollfunktion der Gruppe nicht verloren gehen darf?
Das interaktive Stück ist eine Zusammenarbeit von KÁVA – Theater der Teilnehmer aus Budapest, die sich seit fünfzehn Jahren im Bereich der Jugendbildung mit Mitteln des Dramaspiels engagieren, sowie Soziolog_innen, die gesellschaftliche Themen mit Methoden der Aktionsforschung – in partizipatorischen Formaten – untersuchen. Die Darsteller_innen sind Dramapädagog_innen von KÁVA und Roma-Jugendliche, die sich anlässlich eines früheren Stücks über die Ausschlussmechanismen im Unterricht als Theatergruppe formiert haben.
Im Rahmen des Projektes Kreativitätsübungen.