Slowakische Mythologien

Lange Zeit war es in Osteuropa unzulässig und später dann unpopulär, den Umgang mit Mythologien zu hinterfragen und ihren möglichen Missbrauch für ideologische Zwecke aufzuzeigen. Genau dies tun die drei renommierten zeitgenössischen slowakischen Künstler Tomáš Džadoň, Martin Piaček und Svätopluk Mikyta. Auf vielfältige Weise, mit Mitteln der Fotografie, der Zeichnung, der Keramik und der Installation, setzen sie sich mit dem Wahrnehmen und Wiedergeben der eigenen Geschichte auseinander. Sie zeigen, dass Darstellungen durch religiöse und heldenhafte Legenden (Mythologien) und die daraus resultierende offizielle Form der nationalen Identität immer wieder hinterfragt und neu interpretiert werden müssen.

Die slowakische Kuratorin der Ausstellung, Lenka Kukurová, ist Stipendiatin der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Sie beschreibt das Thema der Ausstellung: „Die Wahrnehmung und Erforschung der eigenen Geschichte kann kein abgeschlossener Prozess sein. Die Reflexion der nationalen Identität durch zeitgenössische Kunst kann in dieser Fragestellung eine wichtige Rolle spielen.“ Verena Tintelnot setzt den Schwerpunkt auf den Dialog der Kulturen: „Die Frage ist, wie setzen sich die slowakischen Künstler mit ihrer gegenwärtigen Welt auseinander und wie können wir der slowakischen Kultur in ihrer Vielfalt begegnen.“

Die Ausstellung findet in den Räumlichkeiten der Rechtsanwaltssozietät Mohns, Tintelnot, Pruggmayer, Vennemann und des Honorarkonsuls der Slowakischen Republik für Sachsen und Thüringen, Dr. Albrecht Tintelnot, in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig statt.

 

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