Die Carte Blanche Nr. IX geht an die in Leipzig ansässige Sachsen Bank, die die Plattform nutzt und ihr Engagement in Sachen Kunst im Neubau der GfZK einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Das Engagement der Sachsen Bank zur Förderung von Kunst und Kultur in Sachsen und Mitteldeutschland hat eine lange Tradition. Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile. Zum einen gibt die Bank Einblick in ihre geförderten und gestifteten Kunstpreise und Projekte. Zum anderen erhält man einen Blick in den Bestand ›Kunst in der Sachsen Bank/Sammlung Landesbank Baden-Württemberg‹ selbst:
Die enge und lebendige Zusammenarbeit mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst reicht zurück ins Jahr 1998, dem Jahr der Eröffnung der GfZK in der Herfurth’schen Villa. Die Bank förderte seither zahlreiche Einzelprojekte, Ausstellungen und Projektstipendien. Seit dem Jahr 2008 setzt sich dieses Engagement mit der Unterstützung der Projektreihe ›RAUM 107‹ fort. In dieser Reihe werden jährlich vier künstlerische Positionen aus Leipzig in der GfZK gezeigt.
In Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig zeichnet die Sachsen Bank mit dem Kunstpreis Künstlerinnen und Künstler aus, die am Beginn ihrer Entwicklung stehen. Dieser Preis wurde im Jahr 2002 erstmals vergeben; seitdem findet die Preisverleihung im zweijährlichen Turnus statt. Der Kunstpreis der Sachsen Bank umfasst eine Ausstellung der Preisträgerin/des Preisträgers, einen Katalog und den Ankauf eines Werkes oder einer Werkgruppe für das Museum der bildenden Künste Leipzig.
Die Sachsen Bank stiftet außerdem den Preis der Leipziger Jahresausstellung. Im Herbst eines jeden Jahres erhalten dort Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichster Darstellungsformen die Möglichkeit, ihre Arbeiten in Leipzig der Öffentlichkeit zu präsentieren und in einen künstlerischen Dialog einzutreten. Neben einer finanziellen Förderung ist mit dem Preis eine Einzelausstellung verbunden.
Zusätzlich präsentiert die Sachsen Bank im Rahmen von ›Carte Blanche‹ ausgewählte Arbeiten erstmals der Öffentlichkeit. Der Bestand ›Kunst in der Sachsen Bank / Sammlung Landesbank Baden-Württemberg‹ umfasst ca. 350 Werke bzw. Werkgruppen mit einem besonderen Schwerpunkt im Bereich der zeitgenössischen Kunst aus Sachsen. Diese Arbeiten sind normalerweise in den Büro- und Besprechungsräumen sowie auf Fluren der Bank zu sehen. Es finden sich hier u.a. Werke von Tim Eitel, Christine Hill, Neo Rauch, Evelyn Richter, Ricarda Roggan und Matthias Weischer. Die Ausstellung wird einerseits Einblick in das Spektrum der ›Kunst in der Sachsen Bank / Sammlung Landesbank Baden-Württemberg‹ geben und dabei auch ein Stück Leipziger Kunstgeschichte seit Anfang der 1990er Jahre nachzeichnen. Andererseits will sie deutlich machen, wie sich die Werke in den täglichen Arbeitsprozess integrieren und so selbstverständlicher Bestandteil im Alltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden. Die Ausstellung wird an mehreren Stellen durch Werke aus der Sammlung Landesbank Baden-Württemberg ergänzt. Hier werden u.a. Arbeiten von Martin Kippenberger, Christian Jankowski, Karin Sander, Thomas Locher, Michel Majerus, Andreas Slominski und Wolfgang Tillmans zu sehen sein.
Die Bank besucht die GfZK und nimmt hierfür nicht nur eine Auswahl ihrer Kunst mit. Das Mobiliar eines Besprechungszimmers zieht für die Dauer der Ausstellung ebenso in die Museumsräume ein wie das Teilstück eines Flurs. Der wunderbare Blick aus den höheren Etagen der Bank wird BesucherInnen in Form eines Panoramabildes von Weitem in die Ausstellung lotsen. Es ist zudem geplant, Sitzungen und Veranstaltungen der Bank während der Zeit der Ausstellung in die GfZK zu verlegen. Dieser Ortswechsel entspricht dem Kooperationsverhältnis beider Institutionen, in dem der gegenseitige Austausch im Mittelpunkt steht.