“Als ich im Sommer 2012 das Denkmal am Rathausplatz in Markkleeberg fotografierte, war der Schriftzug DIE TOTEN MAHNEN und die Feuerschale schon vor langer Zeit demontiert worden. Der graue Betonklotz mit dem roten Dreieck stand seit über 20 Jahren, reduziert auf seine geometrischen Formen, inhaltsleer im öffentlichen Raum als Zeuge einer vergangenen Gedenkkultur, vergangener Rituale und Ideologien. Dieses verwaiste Mahnmal bildete den Ausgangspunkt für eine künstlerische Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen und Aspekten des Erinnerns und Gedenkens an die Verbrechen des Nationalsozialismus am Beispiel des KZ Außenlagers von Buchenwald in Markkleeberg.“ Mandy Gehrt
Mandy Gehrt lebt und arbeitet als bildende Künstlerin und Kunstvermittlerin in Leipzig. Nach dem Studium der Kunstpädagogik (an der Universität Leipzig) und Druckgrafik (am National College of Art and Design in Oslo/ Norwegen) nahm Mandy Gehrt an Ausstellungen u.a. in Leipzig, Weimar, Prag, Murmansk, Bukarest, Budapest und Kairo teil. Sie erhielt Stipendien für das Künstlerhaus Ahrenshop, die ACC Galerie in Weimar und die Townhouse Galery in Kairo. Seit 2009 studiert sie im Bereich Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der Klasse Bildende Kunst bei Professor Helmut Mark. Seit 2012 setzt sich unter anderem im Rahmen des Hochschulprojektes Orte, die man kennen sollte mit Spuren des Nationalsozialismus und Formen von Erinnerungskultur in Leipzig und Markkleeberg auseinander.
2013 gewann sie den 1. Preis des Ideenwettbewerbs Kunst im Stadtbild Wolfsburg zusammen mit Marta Pohlmann-Kryszkiewicz und realisierte 2014 die Installation Borstenpfad auf dem Marktplatz in Torgau.