Eberhard Havekost: DruckDruck

Havekost schildert Zustände, die er im Kopf schichtet, in der Wahrnehmung als Folge von Bildern wieder entzerrt und de facto beliebig werden lässt. Seine Motive Natur, Wohnwagen, Balkone, Porträts usw. sind nicht mehr die Indizien einer von Menschen gelebten Zivilisation, sondern nur noch Bruchstücke einer zurückliegenden Erinnerung an Bilder vor dem Übertritt ins Digitallabor – Oberflächen für die Gameboys von morgen. Dass Havekost dabei der Malerei eine Funktion zuschreibt, stellt seine Arbeit in einen Zwischenraum. Dieser hält die Kompetenz der Malerei aufrecht, unterstreicht allerdings gleichzeitig ihre Entpflichtung von der genieverdächtigen handgemachten Urheberschaft. Stärker als bei Collage und Montage ist den Malereien Havekosts die Sehmaschine des Medienzeitalters untergeschoben worden. Das macht seine Bilder ebenso gleichgültig wie temporär, verführerisch wie subversiv.

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Eberhard Havekost: Ohne Titel, 2000. Foto: Sebastian Schröder
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