Neuzugänge 2017

Die Sammlung der GfZK wird durch Schenkungen von Künstler*innen sowie von Mäzenen und mit der Unterstützung des Förderkreises regelmäßig erweitert. Im Jahr 2017 sind vier neue Werke in den Sammlunsgbestand der GfZK hinzugekommen:

Céline Condorelli
Cotton Rubber
2015
8 zweifarbige Siebdrucke, je 90 × 60 cm

Céline Condorelli arbeitet im Spannungsfeld von Kunst, Design und Architektur. In ihrer vielfältigen Arbeitsweise fließen Ideen für Ausstellungen, Politik, öffentliche Räume, Fiktionen, Diskussionen und Installationen ineinander. Verbindendes Element bildet dabei Condorellis übergreifendes Interesse am Verhältnis zwischen Präsentationsrahmen und Bedeutungskonstruktion.
Mit ihrer Arbeit Cotton Rubber ist sie in unserer aktuellen Ausstellung Räume der Kunst Teil 2 vertreten. Die Bilderserie entstand während eines einjährigen Prozesses in einer Pirelli-Fabrik, bei dem ein Kunstwerk produziert wurde. Condorelli setzt sich mit dem Material aus der Gummiindustrie auseinander und zeigt so Fragmente der Kolonialgeschichte des internationalen Handelns, der Arbeit und der militanten Politik.

Artūras Raila
Libretto for Mærsk Mc-Kinney Møller. Synopsis
2012-2015
8 animierte Filme, digitales schwarz-weiß Video, Dauerschleife

Seit den 1990er Jahren erforscht Artūras Raila gesellschaftliche Gruppen, die sich jenseits der Mainstream-Kultur bilden und sich unterschiedlich in Szene setzen. Wir möchten die Arbeit Libretto for Mærsk Mc-Kinney Møller. Synopsis ankaufen, die zurzeit auch in der Sammlungsausstellung der GfZK zu sehen ist. Der Künstler greift hier die Rahmenhandlung einer Oper auf, die auf einem realen Ereignis basiert – der Beisetzung des dänischen Oligarchen und Mäzenen Mærsk Mc-Kinney Møller. Raila, der zufällig selbst anwesend war, konnte beobachten, wie sich Trauernde und Kritiker des Verstorbenen – getrennt durch den Friedhofszaun – einander gegenüber standen. In seinem Libretto tauchen diese als klischeehafte Charaktere auf. Ehrerbietung trifft hier auf Widerstand, Herrschaftsanspruch auf Aktivismus. Das von Raila entworfene Szenario ist von der mediatisierten Darstellung und der massenmedialen Berichterstattung geprägt. In seiner Arbeit treten verschiedene Interessensgruppen auf, die die bestehenden Verhältnisse in der Welt unterschiedlich bewerten.

Suse Weber
Emblematische Skulpturen, Formel: Marionette
2009-2017

Die Arbeiten von Suse Weber folgen dem Raster eines definierten und kodierten Vokabulars, welche sich in, wie sie selbst sagt, Betrachter*innenmodellen abspielen und das Verhältnis Raum-Arbeit-Betrachter*in herausfordern. Damit untersucht Weber Gesellschaftsmodelle und visualisiert diese durch ein Angebot an Stellvertreter*innen, die physisch-sensuell wirken. Jedes Mal formieren sich ihre Ensembles der Situation entsprechend neu – mit lokalen Bezügen.
In der diesjährigen Ausstellung „Räume der Kunst–Teil 1“ war sie unter anderem mit ihrer Arbeit Formel: Marionette vertreten. Dabei handelt es sich um ein modulares System bestehend aus unterschiedlichsten Bildvokabeln, einer Bühne und einer Trägerform, durch deren performative Aktivierung die Arbeit erst vollendet wird. Wir möchten die Marionette und die Bildvokabeln mit samt einem Raumkonzept ankaufen, um die Arbeit künftig in unterschiedlichen Räumen der GfZK zu präsentieren.

Die Werke von Céline Condorelli, Artūras Raila und Suse Weber  konnten mit der Unterstützung des Förderkreises erworben werden.

Lars Bergmann
Neubau
2017

Lars Bergmann (1978 in Jena geboren, lebt und arbeitet in Leipzig) untersucht Räume und deren zugrunde liegende Strukturen/Architekturen. Sein Blick gilt den Ecken, den Wänden, den Leitungen, den Oberflächen. Er kopiert Räume, scannt Wände und installiert ausgedruckte Kopien an die Stellen ihres Ursprungs so, dass die Originale optisch verschwinden. Bergmann baut Negative von Räumen. Er nimmt genau Maß und implantiert funktionale Elemente des Stadt-(Raums) in einem meist sehr einfachen/leichten Material in Ausstellungsräume. Dabei entstehen Irritationen und Verschiebungen, die zunächst als Frage, dann als Aufgabe für Besucher*innen fungieren.

Die Arbeit Neubau von Lars Bergmann wurde der GfZK als Schenkung überlassen.

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