BLOKI Seminar

Kunst in Bloki/ Eastern Style
Präsentation verschiedener Kunstprojekte in Bloki-Bezirken Osteuropas

BLOKI ist ein internationales, kollaboratives Kunstprojekt, das sich mit Fragen rund um die (un)rühmlichen Überbleibsel des sozialistischen Wohnungsbaus in den mittel- und osteuropäischen Ländern befasst. Die Kurator*innen haben die Vision, eine kritische Plattform zwischen Ländern, Disziplinen und Ansätzen zu etablieren, das Engagement der Bürger zu wecken und neue Entwicklungsmöglichkeiten für solche Wohnblocks vorzuschlagen. Damit soll die Sicht der Bewohner auf ihre eigene Lebensumwelt, aber auch die allgemeine Wahrnehmung auf Plattenbauten verändert werden.

Die Kurator*innen des Projekts kommen aus Litauen, Polen, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Moldawien und Deutschland. Sie wollen sowohl auf internationaler wie auch auf lokaler Ebene handeln. Dies gelingt durch umfangreiche Forschung und durch die Zusammenführung verschiedener Akteure, Praktiken und Erfahrungen aus den jeweiligen Ländern. Ein Wissenspool auf interdisziplinärer Basis dient als Grundlage, um das Know-how im Umgang mit dem Phänomen Plattenbauzu vertiefen. Aus diesem tieferen Verständnis heraus sollen auf lokaler Ebene künstlerische Praktiken entwickelt werden, die einen nachweisbaren und langfristigen Nutzen für die lokale Bevölkerung haben.
Das Projekt BLOKI wurde im Jahr 2013 mit Unterstützung des Goethe-Instituts initiiert. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Prag und der GfZK Leipzig organisiert. Das Seminar wird organisiert von Lenka Kukurová.

Der Gedanke hinter BLOKI stammt von modernistischen Städtekonzepten und ideologischen Vorstellungen von anti-hierarchischen Gesellschaften. In Mittel- und Osteuropa wurde dieses Konzept von sozialistischen Regierungen der 1960er Jahre als Heilmittel für den Mangel an Wohnungen, die modernen Standards nicht entsprechen konnten, übernommen. Hastig errichtet, sparsam, ohne Beteiligung der zukünftigen Bewohner – BLOKI wurden zum Sinnbild für Autoritarismus und nicht realisierter Versprechen einer besseren Lebensqualität für alle. Heute können wir das BLOKI-Problem aus historischer Perspektive betrachten. Was ist gescheitert und was aus diesem Projekt wurde in der zeitgenössischen Architektur übernommen? Was können wir mit diesen riesigen Gebäuderessourcen tun? Ist es möglich, Schwachstellen von BLOKI zu definieren und zu versuchen, diese zu eliminieren? Was sind Reaktionen der Bewohner auf die BLOKI-Probleme? Wie können soziale und politische Proteste, unterstützt und ermutigt von Aktivisten- und Künstlergemeinschaften zur Förderung des Problems beitragen?

 

Mit freundlicher Unterstützung von

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