Filmreihe: Temporal Disorder

Film verkörpert als Aufzeichnungsmedium – im Sinne eines Dokuments – per se das Archiv. Seine spezifischen Merkmale – Bewegung, Zeit und Blick – weisen ihn jedoch als dynamisches Medium aus. In der Filmreihe Temporal Disorder geht es um Sonderfälle von gesplitteter Filmzeit, um das Auflösen einer zeitlichen Abfolge zugunsten eines anderen und veränderten Denkmodells, um die Verschränkung verschiedener Zeiten innerhalb und außerhalb der filmischen Rezeption. Zeit, Geschichte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden nicht linear betrachtet. Die Filmreihe Temporal Disorder widmet sich ausgehend von der Kernfrage der Sammlungsausstellung The Present Order, aus welcher Präsenz heraus Kunst entsteht, der Frage, aus welcher zeitlichen Vergegenwärtigung sich filmische Rezeption vollzieht.

Alex Gerbaulet, Preisträgerin Deutscher Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2015, untersucht in ihren Werken die Abbildbarkeit von Erinnerung und Wirklichkeit. Dabei spielt die Festlegung auf dokumentarisches oder fiktives Material keine Rolle. Vielmehr ist das Changieren zwischen den beiden Zuschreibungen die Wirkungsdynamik, aus der heraus das oftmals sehr disparate Ausgangsfootage eine neue Betrachtungsrichtung erfährt.

Die Filmreihe wird kuratiert von Nicolas Rossi (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) und Clemens von Wedemeyer (Prof. für Medienkunst, Klasse expanded cinema, Hochschule für Grafik und Buchkunst). Die Filmauswahl nimmt Bezug auf die aktuelle Sammlungsausstellung in der GfZK The Present Order.

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