Die Stadt ist unser Garten – Kulturpolitische Perspektiven des Urban Gardening

Kulturpolitischer Salon

Wohl niemand würde bestreiten, dass Stadtgrün einen wesentlichen Teil der Lebensqualität einer Stadt ausmacht. Doch möchte auch jeder den Spaziergang entlang gepflegter Blumenrabatten gegen einen solchen neben kreuz und quer wachsenden Gemüsepflanzen eintauschen? In den letzten Jahren sind, meist von Bewohnern initiiert, neue Formen urbanen Grüns zu einem Trend und Signet der modernen Stadtkultur geworden. Gemeinschaftsgärten und urbane Landwirtschaft erweitern die traditionellen Parks und Gärten. Anstelle kommunal beauftragter Gärtner ackern, pflanzen, hegen und pflegen Quartierbewohner selbst – und fahren die Ernte ein. Zivilgesellschaftliches Engagement befördert nachbarschaftliches Miteinander und macht die Gärten zu soziokulturellen Zentren im Grünen. Neben gemeinschaftlichem Handeln sind Naturerlebnis und Umweltbildung wichtige Aspekte des Urban Gardening. Zudem findet der Wunsch nach gesunder, bewusster Ernährung, Unterstützung lokaler Nahrungsmittelproduktion sowie nach Verbesserung des städtischen Mikroklimas und einem Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt hier einen Ort. Die umweltgerechte Versorgung wiederum steht beim Urban Farming im Vordergrund.

In der wachsenden Stadt jedoch nimmt der Druck auf freie Flächen zu. Wo gestern noch mit dem Ziel der Aufwertung und des Werterhalts die Zwischennutzung von Brachen favorisiert wurde, unterliegen diese nunmehr der Notwendigkeit baulicher Verdichtung. Die nachhaltige Stadtentwicklung ist aufgerufen, den Spagat zwischen Erhalt von ausreichend Freiflächen und effizienter Flächennutzung für Wohnen, Gewerbe und Verkehr zu meistern.

Die Regionalgruppe Leipzig/Sachsen der Kulturpolitischen Gesellschaft diskutiert mit Akteuren aus dem gärtnerischen, kulturellen und wissenschaftlichen Umfeld Chancen und Grenzen des Urban Gardening und Urban Farming:

Prof. Dr. Dieter Rink, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig
Simone Jacob, Grünflächenamt, Frankfurt am Main
Rüdiger Dittmar, Amt für Stadtgrün und Gewässer, Leipzig
Karla Müller, Nachbarschaftsgärten, Leipzig

Es moderiert die Leipziger Autorin Franziska Wilhelm.

 

 

 

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